Estichà Unterer Markt

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[FAT] Die Macht des Orakels (Teil 2) (Untermarkt)

Tafelberg @, Saturday, 16. June 2012, 21:03 @ Tafelberg

Das Leuchten verstärkte sich, überzog die ganze Fläche, konzentrierte sich in seinem Zentrum. Ein Knistern war zu hören, das die Nackenhaare sich aufstellen ließ, dann schoss das Leuchten nach drei Seiten in die Dunkelheit hinein, nach Süden, Norden und in die Höhe in den Sturm hinauf, als dunkelblaues Leuchten schien es in das Dämmerlicht davonzueilen, beschrieb jedoch einen Bogen, löste sich vom Schild und eilte über das Meer. Über dem Meer, einen weiten Bogen beschreibend zog sich das dunkle Schimmern in die Höhe so als wolle es eine Kuppel über der Stadt errichten, immer deutlicher wurde die Form, die das Wunder errichtete.

Das Leuchten zog sich als weite, geschwungene Linie über die Wogen, raste in atemberaubender Geschwindigkeit über das Wasser, schloss sich zusehends an Kraft gewinnend als vollkommener Kreisbogen mit der Oberstadt als sein Zentrum - genau dort wo die künstliche Insel des dämonischen Geisterfloßes vor der Stadt lag.

Als habe ein Titan mit seinem glühenden Schwert einen Hieb getan brach ein Inferno über die Basis der Priesterköniginnen herein. Wo der Leutschirm, der sich als Halbkuppel über dem Meer zum Schutze der Stadt aufbaute, sich durch die Dämoneninsel fraß, ging sie, obwohl sie von Wasser und Regen durchnässt war, in Flammen auf, heißer Dampf riss Bäume und Holz auseinander, mit lautem Ächzen und Kreischen wurden Stämme in gleißendem Licht zerteilt bis hinab auf ihren Grund, Seile und Stützstämme rissen und barsten, tief im Leib der schwimmenden Insel verborgene Kavernen wurden vom blauen Leuchten wie mit einem Schwerthieb durchteilt und wer nicht unmittelbar von der Macht des Schutzschildes der Stadt zerteilt wurde, wurde vom überall aufsteigenden heißen Dampf zerrissen.

Von der Stadt aus war das Inferno überdeutlich zu sehen: Wo sich sonst über den Wellen eine leuchtende, in den Himmel und sich langsam als Kuppel über die Stadt wölbende Mauer aus dunkelblau schimmernden Licht erhob, schossen, wo diese Mauer mitten durch das Geisterfloß hindurch führte, Dampfexplosionen und Stichflammen in die Höhe, Donnern rollte den Sturm noch übertönend über das Meer als es das Geisterfloß vor der Stadt zerriss und die künstliche Insel, mittendurch zweigeteilt, langsam in den Sturmfluten versank und sich seine Trümmer auf den Wogen verteilten.

Nur langsam begriffen jene, die das Inferno vor der Stadt sahen, was geschehen war, doch als deutlich es wurde, dass das Ungeheuer vor der Stadt, von dem aus die Vernichtung über den Hafen hereingebrochen war, vernichtet worden war, brach erleichterter Jubel aus. Der dunkel schimmernde Schirm über den Wellen dämpfte auch den Sturm, unmittelbar ließ der peitschende Regen nach, das in den Hafen eingedrungene Wasser zog sich, da nun kein Sturm es mehr in die Stadt drückte, zurück. Keine dunkle Magie mehr, kein Zorn der Elemente, der die Verteidiger hemmte, kein aussichtsloser Kampf mehr gegen Dämonen, nein, jetzt zählte allein der Wille der Estichaner, ihre Heimat zu retten - und ihr gerechter, ja heiliger Zorn.

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