Estichà Unterer Markt

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[FAT] Dem Jahrtausendschlaf erwacht (Teil 2) (Untermarkt)

Tafelberg @, Friday, 01. June 2012, 22:33 @ Tafelberg

Deutlich schwächer das Zittern, je weiter weg man dem Felsen ist, auch die herabprasselnden Geschosse finden hier kein Ziel mehr, reicht die Wucht nicht aus. Glücklich jene die hier verweilen, doch sind sie es wirklich? Hilflos sehen sie die Geschosse einschlagen, obgleich ihnen eine Staubwolke zusehends die Sicht auf das Innere der Stadt versperrt. Den Leuten, welche sich auf der Mauer befinden, wird das Ausmaß bereits jetzt deutlich vor Augen geführt und auch die Teilnehmer der Schlacht vor den Toren sehen aus der Ferne, was geschieht. Nach den hervortretenden silbernen Dornen, wird auf jeder der Flanken des Felsens, in alle vier Himmelsrichtungen, Gestein aus seinem Innern heraus weggesprengt, reißt einen Teil der Rampe, die in Serpentinen an der Südflanke in die Oberstadt hinaufführt, mit sich und schleudert sie über den nördlichen Teil der Unterstadt und den Oberen Markt. Immer wieder lösen sich Platten von Gestein von der Mitte der Felswände und rutschen hinab, begraben die Gebäude unmittelbar an ihrem Fuß in der Vochà Jeltrias.

Doch nicht nur an der Südflanke des Berges regnen Trümmer auf die Stadt, auch aus dem Zentrum der Ost- und Westfelswand bricht Gestein in einer Explosion hervor, so als sprenge etwas von innen gewaltige Löcher heraus. Der Tempel der Jhoulana hält den Erschütterungen, die sich direkt unter ihm ereignen, nicht mehr stand, Wände stürzen ein und ein Teil des Bodens rutscht samt gut der Hälfte des Tempels die Steilwand hinab, Trümmer regnen auf die Gärten der Tempelstadt Maniyaras, die hohen Kuppelbauten aus archaischen Zeiten, die sich dort erheben, bleiben jedoch größtenteils verschont. Übertroffen wird dies alles jedoch dadurch, was sich in Sashtinva abspielt. Wenn auch die Sicht immer mehr versperrt wird, erkennt man doch schemenhaft die Zerstörung die hier passiert. An dieser Seite des Tafelberges erhebt sich der Boden vom Hafen her aufsteigend bis knapp zur Hälfte der Höhe des Tafelberges und so findet die Explosion knapp über den Dächern des Viertels statt. Gewaltige Brocken Gesteins reißen die Obergeschosse manches Hauses mit sich, reißen Dächer ein und lassen Dachstühle samt Ziegeln und Mauern in die Gassen hinabprasseln. Durch die terassenförmige Bauweise fallen Teile der höher liegenden Häuser auf die Dächer der tieferliegenden oder füllen ganze Gassen mit Schutt. Einige der Brocken jedoch fliegen so weit, dass sie bis ins Meer hinaus geschleudert werden und dort in einer Kaskade von Geschossen niedergehen, Wassersäulen aus Gischt steigen überall dort auf, wo ein Felskoloss in der Tiefe versinkt.

Egal wo in der Stadt man sich befindet, keiner vermag zu sagen wie lange der Schrecken dauert, waren es nur Sekunden, oder gar Minuten, endlos, so erscheint es. Und doch, das Zittern nimmt ab, Staub beginnt sich zu legen, Ruhe kehrt ein, angespannte Ruhe. Eine dicke Staubwolke umhüllt noch den Berg, doch nimmt dieser langsam ab, rieselt auf Trümmer und Verletzte oder wird von Sanikas Atem hinfortgetragen um den Blick auf das freizulegen was passiert ist. So gleiten viele Augen zunächst in Richtung der Oberstadt, wo die Zerstörung seinen Anfang genommen hat. Unverändert jedoch der erste Eindruck des Plateaus, die Türme der Tempel der Endrakha und Delvan sind unzerstört, die Kuppel des Hostinostempels schimmernd im Licht des immer noch glühenden Himmelsfeuers über der Stadt. In der Mitte der Felsflanken des Südens, des Westens, des Ostens und vermutlich auch des Nordens jedoch haben sich aus den herausgesprengten gewaltigen Höhlungen dumpf metallisch glänzende, sanft nach außen gewölbte Schilde geschoben. Mehr breit als hoch prangen sie dort, etwa ein Drittel der Weite der gesamten Felswand einnehmend, makellos auf ihrer Oberfläche. Wo über Jahrhunderte, ja Jahrtausende nur der schlafende Fels zu sehen war, wirkt der Felsen nun wie ein gerüstetes Bollwerk, in alle vier Richtungen die leicht nach außen gewölbten, mattgrau glänzenden Schilde gereckt, die Sprenglöcher in der Felswand hinter ihnen verdeckend.

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