Estichà Unterer Markt

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[FAT] Das Erwachen (Untermarkt)

Der Tafelberg @, Wednesday, 23. May 2012, 09:44 @ Jhiatara

Über Jahrtausende thronte der Tafelberg Estichàs über der Küste des Metchàs. Ein grauer Klotz, eingebettet in die ansteigende Küstenlandschaft, 200 Vat über dem Umland mit steilen Mauern aufragend, einem unförmigen Quader, wie hineingeworfen in die Landschaft. An seinem Fuße siedelten vor Jahrtausenden bereits die Sragon, auf seinem Rücken entstanden chiranische Klöster, in seinen Schutz flüchteten sich Vertriebene aus Vorovis. Rund um ihn wurde der Untergrund durchbohrt von Kanalisation, Häuser wuchsen Schicht um Schicht in die Höhe, zerfielen wieder und wurden neu aufgebaut, drückten ein Labyrinth von Gängen und Röhren immer weiter in die Dunkelheit hinein. Tempel breiteten sich auf seinem Rücken aus, zapften Kraft von ihm ab, Mauern wurden um ihn herum und auf ihm gezogen, Luftschiffe umschwirrten ihn wie Insekten. Und nun blickt er genauso stumm und reglos wie seit Jahrtausenden auch auf die Schicksalsschlacht, die um ihn tobt. Bis zu dieser Stunde. Von den Kämpfenden auf dem Schlachtfeld ist es nicht zu bemerken. Auch auf der Mauer kann man es nicht spüren, ja nicht einmal in der Unterstadt verspürt man es. Doch die Bewohner der Oberstadt, die nicht in der Schlacht sind oder sonstwie bei der Verteidigung der Stadt helfen, spüren es: Flüssigkeiten in Bechern und Krügen bilden feine Ringe auf ihrer Oberfläche, Gläser klirren aneinander. Irritiert sehen sich die Menschen, Sragon, Chirà und Unuim an, blicken zur Decke und zum Boden, an die Wände ihrer Behausungen. Nichts wankt oder bebt, es ist nur ein feines Zittern, gleichmäßig, ohne sich zu steigern. Von einem Moment auf den anderen war es da. Die kleine Prozession, die durch die Oberstadt zieht, hat Aufsehen erregt. Die Regentin in Begleitung mit der obersten Priesterin Estichàs, begleitet von einem Trupp Delvanritter. Einige wenige Neugierige, deren Neugier die Furcht vor der vor der Türe tobenden Schlacht überwiegt, haben sich der Prozession angeschlossen. Jorrael legt ihre Hand auf den Arm Regentin Jhiataras, um sie zum innehalten zu bewegen. Man kann es spüren, ein leichtes Vibrieren des Bodens, der den gesamten Felsen der Oberstadt erfasst hat. „Es geht los“, sagt Jorrael knapp mit einem Blick zu Jhiatara, dann zu Voran, dem Anführer des Delvantrupps, der sie begleitet. Beide Chirà nicken. Der Estichaner Felsen ist erwacht.

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