Vorovis Hafenmarkt

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Tränen des Glücks

Bobens Wratan @, Sunday, 09. May 2010, 02:44 @ Tharowa Rocarde

Bobens sah es als seine Bürgerpflicht an diesem Akt der Gerechtigkeit beizuwohnen. Es war das Mindeste was er für die Erretter von Vorovis tun konnte. War es ihm doch wegen seiner korpulenten Gestalt unmöglich, aktiv an der Befreiung Vorovis mitzuwirken, abgesehen von den Plünderungen an den Jamachan Tyrannen, denen er sich ohne Umschweif angeschlossen hatte um allein dem Befehl des Großkommandanten folgezuleisten. Denn seine unerschütterliche Loyalität gebührte den Verfechtern des einzige wahren Glaubens und seinem neuen Herrscher, dem gütigen und Barmherzigen, Bervar Alatides, Lichtbringer und Beschützer vor dem chiranischen Irrglauben des Bösen und ihren dämonischen Tier-Götzen. Pünktlich war er eingetroffen und mit kleinen Steinen aus dem nun abgebrannten Rathaus bewaffnet, um für jeden Wirt des Landes stellvertretend ein Zeichen zu setzen, dass auch die Wirte Vorovis sich dem Verteidigungskampf stellten und ausnahmslos ihrer Verpflichtung gegenüber dem Reich und seinem Herrscher entsprachen und sich bedingungslos unter zu ordnen wussten.

Schon wollte er den ersten Stein auf den Kopf dieses verbrecherischen, gemeingefährlichen, höchst verabscheuenswerten, Volksverräters werfen, als er erkannte wer da an den Pranger gekettet war. Es war Tharowa Rocarde, die ehemalige Bordelbesitzerin. "Sie auch?" durchfuhr es ihn. Er hatte es zwar schon lange vermutet aber die Gewissheit traf ihn wie ein Schlag. Seine Hand die den Stein umschloss senkte sich langsam. Sie stand also auch im Sold der Verräter. Er konnte Hostinos und den Befreiern nur aus tiefstem Herzen Danken dass sie auch diese Jamachan Putschistin entlarvt hatten. Und dennoch, er verspürte auf einmal keine Lust mehr einen Stein diesem Subjekt auf den Kopf zu werfen, jetzt, wo er sehen konnte wer dieser Verräter war. Obwohl er wusste dass er sich als Krieger des Reichs nicht solchen Sentimentalitäten hingeben konnte, und jedwedes Gefühl in diese Richtung und Volksverräterischen Gedanken zu unterdrücken hatte dessen Unvermögen nur mit einer unverzüglichen Selbstanzeige enden durfte, fühlte er sich nicht imstande dieser Frau einen Stein an den Kopf zu werfen, so stark er es auch als treuer Diener des Reichs zu haben wollen musste. Aber es wollte ihm nicht gelingen.

Als dieser grobschlächtige und hässliche Exekudator damit anfing sie auszupeitschen, zuckte er bei jedem Hieb der auf ihren Rücken hernieder fiel als würde die Peitsche ihn selbst geißeln. Unauffällig wandte er sich ab und versuchte sich mit den bereits gepfählten Verrätern abzulenken, und hoffte durch ihren Anblick seine innerliche Stärke wiederzufinden. Er schloß seine Augen, als könne er die Bilder von der gepeinigten Tharowa in seinen Gedanken ebenfalls zum verschwinden bringen, da verebbten die Schreie von Tharowa, und ein Inquisitor Namens Baldor hatte zu sprechen begonnen. Er öffnete seine Augen wieder, achtete aber peinlichst genau darauf nicht in Tharowas Richtung zu blicken, er ahnte, vielleicht könnte er diesen Anblick nicht ertragen.

"Liebliche, Liebreizende, Tharowa!" raunte er.

Diesesmal konnte er sich diese Volksverräterischen Gedanken nicht durchgehen lassen und schlug sich dreimal auf den Kopf. "Gedankenverräter, Gedankenverräter! Verfluchter Gedankenver..." Als Bobens bemerkte dass er laut gesprochen hatte und ein paar Leute in seiner nähe schon begannen ihn argwöhnisch zu betrachten, wandte er sich mit einem schroffen und wild gestikulierten: "Warum bringt ihr diese dreckige Huren Mongerin nicht einfach um", ab und flüchtete auffällig unauffällig ein paar Reihen nach hinten. Als er sich sicher war, dass ihn niemand auf die Schliche gekommen war und ihn niemand denunziert hatte, atmete er wieder auf und wischte sich trotz der kühlen Nacht, den schweiß von der Stirn.

In diesem Moment kamen die größten Volksverräter auf den Volksplatz. Und es viel ihm wie Schuppen von den Augen. Als der Inquisitor die Anklagepunkte verlas, durchlief ihn ein kalter Schauer des Entsetzens. Welch dunkler Chira Zauber konnte diese Leute dazu gebracht haben, derart Verrat am eigenen Volk zu üben. Tharowa war nun vollkommen unwichtig geworden. Er war Faßungslos anhand der Taten derer sie alle überführt wurden. Die Wahrheit kam hier und jetzt ans Licht. Und alles war wahr, Und alles wurde hier aufgedeckt. Und alle wurden ihrer gerechten Strafe zugeführt. Als die Hinrichtungen begannen sank Bobens auf die Knie und warme Tränen des Glücks rannten ihm an seinen Pausbacken herab. Er dankte Hostinos für all die Retter Vorovis' und er fühlte wie Glück sein Herz erfüllte, er fühlte die Liebe und die Macht seines neuen Herrschers als die Verräter lebendig gepfählt wurden. Und sie konnten seine Macht nun auch spüren. Als sie durch die Rosetten hindurch gepfählt wurden rief er hinaus: "Spürt ihr nun die Macht des neuen Herrschers!?" Das Helle Licht der Freiheit für alle Menschen und Gerechtigkeit Hostinos durchflutete die Nacht:

"Heil, Heil dir, Heil Uri Baldor! Retter des Reichs!"

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