Estichà Unterer Markt

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[FAT] Der Bote des Schreckens (Untermarkt)

Lijans Bote, Monday, 09. July 2012, 15:19 @ Est-SL

Noch schwelen die Scheiterhaufen in und vor der Stadt, als im strahlenden Licht des Morgens weit draußen über dem Metcha ein Punkt auftaucht, der sich schnell nähert und dabei größer wird. Bürger, Flüchtlinge und Verbündete haben genug mit sich selbst, den Zerstörungen und den Verlusten zu tun, als das sich irgendjemand um die Beobachtung des Himmels gekümmert hätte. Erst der Schrei des jagenden Falken ertönt, so laut, daß er in der ganzen Stadt und auch im Umland gehört werden kann, heben sich Augenpaare zum Himmel. Groß wie ein Vro’ajian, der Donner Endrakhas, schwarz wie das Herz der Nacht, Klauen und Schnabel silberglänzend, zieht der riesige Vogel seine Kreise über der Stadt. Erneut schrillt der Schrei des Falken durch die Stadt und dann stürzt der Vogel mit rasender Geschwindigkeit der Oberstadt entgegen. Bürger, die die Seuche überlebt haben, erblassen vor Schrecken, angesichts dieses schwarzen Zeichens des Todes. Tausende waren gestorben, als der Bote Lijans das letzte Mal über der Stadt gekreist war. Priester und Gläubige rufen die Götter um Beistand und Schutz an vor der Kraft des Bösen und der Quelle allen Übels, der Herrin der Finsternis und des Chaos, Lijan. Wieder schrillt der Schrei des Falken durch Mark und Bein, als er über der Oberstadt abdrehen muß, doch diesmal ist es ein Kreischen voll mörderischer Wut und Zornes. So tief rast der Falke Lijans über die Stadt, daß Beobachter einzelne Federn sehen können. In Kreisen steigt der Falke hoch und wieder stürzt er herab, mit angelegten Flügel in schrecklicher Schönheit, direkt auf die Oberstadt zu. Doch erneut wird der Falke noch über der Oberstadt zum Abdrehen gezwungen. Niemand der den Falken Lijans nach diesem zweiten Versuch in der Oberstadt zu überfliegen, schreien gehört hat, wird es je vergessen. Rasende wahnwitzige Wut gerinnt zu einem einzigen Schrei, der sich wie eine Klinge in die Köpfe der Bürger bohrt, eine Verheißung aller Schrecken. Noch einmal jagt der schwarze Falke tief über der Stadt dahin, dann gewinnt er über dem Metcha an Höhe und verschwindet. Die Schreckensbotschaft verbreitet sich in Windeseile und mit ihr wie ein Pesthauch Angst und Verzweiflung. Hat man denn noch nicht genug gelitten, das nun auch die dunkle Göttin ihre Hand wieder nach Esticha ausstreckte?

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