[FAT] Der Preis des Sieges (Teil 1) (Untermarkt)
Stunden sind vergangen seit die ersten Sragon Esticha erreicht haben, Stunden des Hoffen und Bangen, Stunden des Kampfes, aber auch der Zerstörung und Veränderung. In der ganzen Stadt ist das Ausmaß zu erkennen, wenn auch in seiner Gesamtheit noch garnicht wirklich zu begreifen.
Im purpurnen Wasser am Hafen und auch am grünen Hafen treiben Leichen von Freunden und Feinden. Sragon, Chirà, Menschen, Unuim, Mischlinge. Bekleidet und unbekleidet. In Uniformen, Ornat und einfacher Kleidung. Hier am Hafenplatz kann das salzige Wasser nicht ablaufen, denn das, was von der steinernen Barrikade noch steht, und auch die Trümmer halten es zurück. Nur langsam sucht es sich einen Weg in die Kanalisation. Die Heiler und ihre Helfer müssen durch das wadenhohe Wasser waten, um weitere Verletzte zu bergen. Die meisten von ihnen sind dem Tode näher als dem Leben. Und dann gilt es den Toten wenigstens den letzten Schlag zu verpassen, damit sie nicht doch noch von einem Dämon besessen werden können. Dann erst gilt es die Leichen zu bergen. Und es sind nicht wenige.
Ein anderes Bild zeigt sich in dem Lagerviertel angeschlossenen Allianzhafen. Hier wo viele Kanäle zum Transport von Waren dienen, kann das Wasser wieder ungehindert ablaufen. Dunkelrote Streifen durchziehen, das sonst eher modrige Wasser der Kanäle und färben auch den Allianzhafen in diese düstere Farbe. Manche eine Leiche wird mit dem Strom getragen und von den Gittern aufgehalten, doch die meisten finden sich auf den Straßen. Die Häuser im Lagerviertel und auch noch ein Stück weiter in die Stadt hinein sehen im ersten Augenblick unversehrt aus. Doch je mehr Wasser abfließt und je trockener die Straßen werden, desto deutlicher zeichnet sich im Erdgeschoss eine dunkle Wasserlinie auf den Wänden ab. Und wer jetzt sein Heim aufsucht, der wird das Erdgeschoss verwüstet finden. Verwüstet von dem Wasser, das die Möbel im Innern emporgehoben hat und sie wie Federn im Wind in der Etage verteilte. Doch, wer sein Heim oder seine Werkstatt so erblicken kann, der lebt wenigstens.
Ein trostloseres Bild findet sich dagegen in den Sturmbecken. Die kleinere Wirbelstürme, die von dem Sragon geschickt worden waren, um die Stadt zu schädigen, hatten vor allem hier gewütet. Und sie hatten Schaden angerichtet. Viele der einst stolzen Schiffe haben Löcher in ihren Rümpfen. In letzten Stunden sind sie immer weiter mit Wasser vollgelaufen. Sie neigen sich zur Seite und bedrohen so die Schiffe, die noch intakt sind. Andere haben einen Mast verloren, der andere Mäste beschädigt hat. Alles in allem muss die Flotte aus Kriegs- und Handelschiffen wohl erst mal entknotet werden, bevor man richtig sichten kann, ob sie noch seetüchtig sind. Und so lange sich niemand darum kümmert, wird es nur noch schwerer werden die Schiffe zu bergen.
Vor der Mauer ist der Anblick auch nicht besser, liegen auch hier Tote und Verletzte in ihrem Blute das nur langsam von dem Boden aufgesogen wird. Viele von ihnen weisen Brandwunden auf oder sind gar bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Priester des restlichen Akkraheeren durschreiten die Reihen, wobei die Stiefel in dem getränkten Boden ein ums andere Mal einsinken. Verwundete werden geborgen, den Toten der letzte Schlag versetzt. Auch wenn die Flammen lange erloschen sind, liegt noch immer der Brandgeruch in der Luft, zeigen sich die Spuren in der Umgebung überdeutlich. An einigen Stellen der Mauer hat das Feuer seine rußige schwarze Spur hinterlassen, doch auch die Natur hat starken Schaden erlitten. Verbrannte Bäume und Büsche sind überall zu erblicken. Dort wo die Sragonpriesterinnen mit ihren Schlitten standen, ist die Umgebung welk. Nicht verbrannt, wie man annehmen könnte, es ist vielmehr so als habe man dort den Pflanzen das Leben entrissen, es ausgesogen, wie auch aus den Leibern die hier neben den Überresten der Schlitten liegen. Unnatürlich gealtert, die Haare Grau, die Körper ausgemergelt. Wer sie waren wird vermutlich für immer im Dunkeln bleiben.
Noch immer sind die Mehdorapriester damit beschäftigt Verletzte zu versorgen, oder aber sie in die Stadt bringen zu lassen, nachdem die Erstversorgung beendet und die geschundenen Kämpfer transportfähig sind. Karren mit Verletzten aber auch Toten, passieren das Stadtor, wie auch leere Karren die Stadt wieder verlassen. Ein stetiger Strom eines grausamen Flusses der so rasch nicht verebben wird. Die Verwundetennester nahe der Mauer, drohen beinahe aus allen Nähten zu platzen und auch im Mehdoratempel und im Hospital des Badehauses, hat man alle Hände voll zu tun, ihre Arbeit ist noch lange nicht getan, beginnt sie jetzt erst richtig.
Die Schäden in der Innenstadt sind noch schwerer zu überblicken, geschweige denn jetzt schon wirklich abzuschätzen. Stellenweise haben sich nur Schindeln von den Dächern gelöst, wie dies auch im Hafen geschehen ist, doch sind durch die Wucht der Explosion, und der mit verbundenen Absprengung von Gestein, viele Häuser schwer beschädigt worden.
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- [FAT] Der Preis des Sieges (Teil 1) - Est-SL, 06.07.2012, 18:10 (Untermarkt)
- [FAT] Der Preis des Sieges (Teil 2) - Est-SL, 06.07.2012, 18:12
- [FAT] Der Preis des Sieges (Teil 3) - Est-SL, 06.07.2012, 18:15
- [FAT] Der Preis des Sieges - Gilgater - - Verwaltung Gilgat, 08.07.2012, 15:56
- [FAT] Die Autorität der Priester - Priester des neuen Kultes, 09.07.2012, 12:40
- [FAT] Der letzte Weg - Fedora Berit, 09.07.2012, 13:24
- [FAT] Zeit der Trauer - Leilya Mendara, 14.07.2012, 23:27
- [FAT] Die Autorität der Priester - Priester des neuen Kultes, 09.07.2012, 12:40
- [FAT] Der Preis des Sieges-Vor der Stadt - Vorovis, 15.07.2012, 14:33
- [FAT] Der Preis des Sieges - Gilgater - - Verwaltung Gilgat, 08.07.2012, 15:56
- [FAT] Der Preis des Sieges (Teil 3) - Est-SL, 06.07.2012, 18:15
- [FAT] Der Bote des Schreckens - Lijans Bote, 09.07.2012, 15:19
- [FAT] Der Bote des Schreckens - Kisten Kommandant, 11.07.2012, 21:31
- [FAT] Der Preis des Sieges (Teil 2) - Est-SL, 06.07.2012, 18:12