Estichà Unterer Markt

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[FAT] Der Preis des Sieges - Gilgater - (Untermarkt)

Verwaltung Gilgat @, Sunday, 08. July 2012, 15:56 @ Est-SL

Ausgesiedelt nach schweren Kämpfen in der Heimat waren sie erst vor einiger Zeit als Heimatlose in Estichá angekommen. Es blieb kaum Zeit sich in der Diaspora einzuleben da mußten sie schon für ihre neue Heimat mit Blut und Leben bezahlen. Die Yedeiten aus Gilgat hatten Seite an Seite mit den Elurien gegen die Sragonhorden aus dem Westen gekämpft, die das Elurische Reich erst in Metchiya und nun in Estichà angegriffen hatten.Jetzt war die Schlacht geschlagen. Aber der Sieg mußte bitter erkauft werden. Viele Yedeiten hatten an diesem Tag gekämpft, sei es in der Gilgater Legion, sei es als einfache Verstärkung der regulären Verteidiger der Innenstadt und erschreckend viele hatten dabei ihr Leben gelassen oder schwere Verwundungen davon getragen.
Weitgehend stillschweigend war man sich einig, daß den Toten auch hier in der Fremde ein würdevoller und ihrem Glauben angemessener Übergang in Hostinos Reich ermöglicht werden muß. Einen geeigneten Platz bot dafür das Eisenwerk des Metallurgen Orbasan in dem auch schon die Yedeitischen Hostinospriester ein Unterkommen gefunden hatten. Und so waren am späten Nachmittag der Schlacht nicht nur Elurier sondern auch kleine Gruppen von Yedeiten unterwegs, die auf den Kampfplätzen nach ihren gefallenen oder schwer verwundeten Angehörigen und Freunden Ausschau hielten. Bis spät in die Nacht hinein sah man ihre Fackeln und Laternen leuchten und mancher freudige Ausruf über einen noch lebenden Kämpfer wurde von andere Stelle durch das Wehklagen über den Tod deines geliebte Menschen abgelöst. Während die Verwundeten in die Quartiere der Yedeiten geschafft oder in schweren Fälle auch die neukultischen Heiler und heilkundigen Priester in Anspruch genommen wurden, schaffte man die yedeitischen Toten überwiegend ins Orb'sche Eisenwerk.

Am nächsten Morgen war das ganze furchtbare Ausmaß der Schlacht erkennbar. Die Toten waren auf dem Gelände es Eisenwerks aufgebahrt worden und es war unübersehbar, daß die Gilgater einen hohen Blutzoll für ihre neue Heimat gezahlt hatten.
Auf die in Gilgat übliche Bestattungsgrube mußte hier verzichtet werden aber man hatte die Toten so würdevoll wie möglich auf Holzkohle gebettet. Drei große kreisförmige Plätze waren so entstanden und Jildrin na Harba, der oberste yedeitische Hostinospriester in Gilgat übernahm es das Gebet für die Gefallenen zu sprechen und sie Hostinos Schutz zu überantworten. Dann wurden die Scheiterhaufen entzündet und brannten den ganzen Tag bis in die Nacht hinein.

Etwas abseits von den yedeitischen Bestattungen war auf dem kleinen Hafenplatz des Orb'schen Eisenwerks, fast unbemerkt von den anderen, ein Holzstoß errichtet worden. Einige Leute, die wohl zum Eisenwerk gehörten standen daneben als der Metallurge, mit einem in weißen Stoff gehüllten zierlichen Körper auf den Armen aus dem Kontorgebäude trat. Mit langsamen, schweren Schritten und gramvollem Gesicht trat er an den Holzstoß und legte den kleinen zierlichen Frauenkörper vorsichtig ab. Eine ältere menschliche Frau reichte ihm einen Strauß roter Lantisblüten, den Orbasan fast zärtlich über den Oberköper seiner Geliebten ausbreitete. "Mayeva wird dich beschützen Aeneia.. für immer." Mit schmerzvoll versteinertem Gesicht trat er zurück und griff nach der bereit stehenden Fackel. Kurz zögerte der Metallurge dann aber warf er die brennende Fackel auf den Holzstoß, der sich schnell entzündetet. Bald stieg auch hier eine Rauchfahne auf, vermischte sich mit den anderen Rauchsäulen, die über dem Eisenwerk standen und zusammen eine große Wolke bildeten, die die Seelen der Toten ins Jenseits trug.

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