Estichà Unterer Markt

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[FAT] Tag 1: Stunde des Yorom -Ein Fanal für die Toten (Untermarkt)

Vorovis, Sunday, 08. July 2012, 01:26 @ Vinzenz Kyran

Am Tag nach der Schlacht sind die Toten vom Schlachtfeld geborgen. Die Trupps der Reichsarmee schleppen nun alles Brennbare in Reichweite heran und schichten es zu zwei langen Haufen. Besonders die Trümmer der Hexenschlitten aus massivem Holz werden in schweißtreibender Schwerarbeit herangeholt. Erst als die Schatten schon lang geworden sind, sind die Haufen auf nahezu Mannshöhe angewachsen. Während des ganzen Tages schreiten zwei Priester und ein paar Novizen die langen Reihen der Gefallenen entlang und versehen sie mit dem Segen des Hostinos und des Xith, in dessen Großes Schweigen sie eingegangen waren. Erst als der Letzte der toten Kämpfer seinen Segen erhalten hatte, beginnen ihre überlebenden Kameraden ihre letzte Ehrenpflicht zu erfüllen. Gemessen und würdevoll werden die Toten zu den Scheiterhaufen getragen und auf das Holz gebettet. Alle Arbeit ruht nach dem der letzte Gefallene zu seinen Kameraden gebettet war. Die Soldaten säubern sich, ziehen sich zur persönlichen Trauer zurück oder bereiten sich auf die Totenehrung vor. Als das Himmelsfeuer im Westen am verlöschen ist, hallen Kommandos über den provisorischen Lagerplatz. Die Soldaten formieren sich zu drei Blöcken, die die Scheiterhaufen umgeben. Im Moment als das Himmelsfeuer vollständig erlischt, beginnen die Trommeln die Gefallenen zum letzten Appell zur rufen, wie es Brauch ist in Vorovis. Fackeln flackern auf und tauchen Gesichter und Uniformen in flackerndes Licht und lassen die Schatten tanzen. Es sind zwei verwundete einfache Soldaten, die sich besonders in diesem Kampf ausgezeichnet haben, denen die Ehre zufällt, die Gefallenen zum Appell zu rufen. Abwechseln rufen sie Namen in die Nacht und jedesmal antworten ihn die angetretenen Soldaten wie ein Mann mit einem lauten Hier! An die siebenhundert Namen sind es, die in der Nacht verhallen. Hier in diesem fremden, feindlichen Land gibt es keine Reden, nur die stumme Verbeugung des Oberbefehlshabers und den Salut der Kameraden, die die Toten ehren, bevor die Fackeln das Holz der Scheiterhaufen entzünden und die Flammen sich knisternd in das Holz fressen. Schon bald lodern die Flammen hoch zum Himmel, so hoch, daß sie auch noch von der teilweise zerstörten Oberstadt gesehen werden können. Ascheflocken tanzen in der erhitzten Luft und die Flammen leuchten über dem letzten Weg derer, die gefallen sind, auf daß Vorovis lebe.

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