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Gerüchte aus der Allianzhauptstadt I

Verwaltung Gilgat @, Saturday, 08. October 2011, 22:29

Trotz oder gerade wegen der aktuellen Ereignisse sind vermehrt Schiffe von und nach Gilgat unterwegs und so ist es nicht verwunderlich das auch die eine oder andere Nachricht aus der Allianz ihren Weg bis in den Westen findet.
Der große Strom, die Lebensader für alle großen Städte, ist das wichtigste Transportband für Güter und Lebewesen. Aber er ist auch eine beständige Quelle von Informationen und Nachrichten die von den Reisenden auf vielfältige Weise von Ost nach West und gelegentlich auch umgekehrt weitergegeben werden. Interessiert man sich im Osten nur selten für die Geschehnisse im aus Sicht der Allianzbewohner noch rauhen Westen so saugen die Bewohner von Ashrabad, Gilgat, Metchiya, Estichà und vielleicht auch von Vorovis diese Nachrichten aus der kultivierten Osten mit Begierde auf.
Meist sind es Anekdoten über die Hofhaltung der Adligen, Gerüchte über krumme Geschäfte. Mätressen und Bruderzwist. Hin und wieder wird auch über die Verhältnisse in der Allianzhauptstadt berichten über den Glanz der Reichen aber auch über die unwürdigen Umstände unter denen vielen dort leben müssen. Über politische Ereignisse wird wohl auch berichtet aber meist erfahren davon die gemeinen Bürger eher weniger. Aber dann hat angeblich vor einiger Zeit in der Allianzhauptstadt ein Ereignis stattgefunden, das so ungewöhnlich ist das sich Berichte und Vermutungen darüber nach und nach auch in den Tavernen und auf den Straßen von Gilgat verbreiten.

Niemand kann sich wirklich erinnern wann der große Kastenrat in der Allianzhauptstadt das letzte Mal zu einer außerordentlichen Versammlung einberufen worden war.
Dutzende von Jahren muß es schon zurückliegen, seit er außerhalb der alle drei Jahre stattfindenden Versammlung zusammengerufen wurde. Seit Tagen schon wehten die haushohen Banner der fünf Kasten über dem Dom Aviajar, der auf einem schroffen Bergrücken thront. Einst, vor Jahrtausenden, markierte der zerklüftete Fels die Grenze der Allianzhauptstadt, doch schon längst umspült die Stadt wie ein Meer den domgekrönten Berg. Unübersehbar im Zentrum der weitläufigen und über die Zeit immer höher gewachsenen Gebäudekomplexe auf seinem Rücken erhebt sich die Kuppel der Großen Halle. Man könnte sie als elegant und schwebend bezeichnen, würde sie durch ihre schiere Größe nicht eine geradezu arrogante Demonstration von Macht und Herrschaftsanspruch darstellen.

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Gerüchte aus der Allianzhauptstadt II (Text wie in EST)

Verwaltung Gilgat @, Saturday, 08. October 2011, 22:36 @ Verwaltung Gilgat

Am Tag der Versammlung wimmelte es am Fundament des Doms von Soldaten und Wachen, die die zahllosen Schaulustigen bis fast an den Fuß des Berges zurückgedrängt hatten. Noch bevor das Delvanslicht sich als erstes Glühen des östlichen Himmelsgewölbes ankündigte war es an den Vertretern der Bauernkaste, den Dom zu betreten. Über Stunden hinweg schluckte der Dom Aviajar Schlangen von Abgesandten der Clans der Alchenam und Ecibarra, keineswegs einfache Bauern und kleine Handwerker, sondern meist Großgrundbesitzerinnen, Emporkömmlinge (wie sie von den Chrania genannt werden), Sklavenhalterinnen, Händler, Industrielle, zu Macht und Einfluss gekommen durch das Diamantene Zeitalter, das zwischen den neuen Kristalltürmen der Allianzhauptstadt ihren Anfang nahm.

Das glühende Lichtband des Delvanfeuers hat schon längst seine Position über der Hauptstadt verlassen und hängt über den Dschungeln der Senke als immer mehr Kutschen mit den Symbolen der Mondrai, Akkra und schließlich auch Chrania vorfahren. Flankiert von zahllosen Wächtern und Sklaven schälen sich Clansherrinnen in Begleitung ihrer Alphas aus den Karossen und je später es am Tag wird, desto eindrucksvoller wird ihr Aufmarsch. Eine Hundertschaft von Trommlern begleitet mit donnerndem Rhythmus den Einmarsch der Elite der Allianz. Bannerträger, die Symbole der Clans stolz in den warmen Ostwind haltend schreiten voran, schwere Stiefel knirschen unter prunkvollen Kriegsmänteln, lange Asnichare pendeln an schlachtengezeichneten Gürteln. Jeder der immer bedeutender werdenden Clans führt Wachen, Sekretärinnen, Sklaven, Dienstboten mit, sie alle durchschreiten das gewaltige Portal in den Dom. Clansherrinnen der Mondrai in vollem Kampfornat, riesige Hünen an ihrer Seite, die stählernen Leiber in die Muskalatur betonende Panzer gefasst, Prozessionen von Kriegerinnen und Kriegern, Meister aus uralten Akademien, Veteraninnen aus Chiang-Mey, schließlich die mehrere Dutzend Kriegerinnen und Krieger große Abordnung der Drakha, die waffenstarrende Gruppe der Cerrakhan, die endlos erscheinende Abordnung der kriegerischen Mriantar.

Lange Roben und Mäntel gleiten über den den in Jahrtausenden ausgetretenen Steinboden des Durchgangs in den Dom als die wichtigen Clans der Akkra einmarschieren. Für den Außenstehenden ist die Reihenfolge der Clans und Kulte nicht zu durchschauen, doch tagelang wird an den Aufmärschen gefeilt, Rang und Name entscheiden darüber, wer früher und wer später in den Dom einzieht. Kolonnen von Delvanrittern, die Helme unter die Arme geklemmt, fast nur männliche Chirà treten schweigend, mit unbewegter Mine und ruhigem Blick in die Halle, Endrakhapriesterinnen in engen schwarzen Rüstungen folgen ihnen, Clans, die sich ganz Vesana oder Arivara verschrieben haben treten, umgeben von einer Aura der Mystik und Wissens in die Halle und steigen die Stufen der Ränge hinauf, die sich in zahllosen Ringen steil nach oben hin ansteigend um das zentrale Rund scharen.

Voller Prunk und modischer Extravaganz treten schließlich die Clans der Chrania in den Dom. Begleitet von teuren Söldner und noch teureren Leibsklaven erfüllt die chiranische Aristokratie die Hallen unter der Kuppel mit Glanz. Oft in strahlendes Weiß mit Gold und Gemmen gekleidet, manche in prunkvollen Rüstungen, andere in leichte Stoffe gehüllt, die Durchblick auf gepflegtes Fell bieten, ziehen die Herrscher über Ländereien, Handelsimperien, Fabrikanlagen und Monopole in die Ränge ein und füllen die letzten Plätze.

Die Zahl der Clansherrinnen und Vertreterinnen großer Häuser, die auf den ins Zentrum steil abfallenden Sitzreihen im Herzen des Doms sitzen, geht in die Tausende und jede von ihnen steht für Hunderte weiterer Mitglieder der großen Kasten.

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Gerüchte aus der Allianzhauptstadt III (Text wie in EST)

Verwaltung Gilgat @, Saturday, 08. October 2011, 22:38 @ Verwaltung Gilgat

Höhepunkt dieses gesellschaftlichen Ereignisses bildet der Einzug der Herrscherinnen. Für das Eintreffen der drei Krongefährte wird der gesamte Platz vor dem Dom von Wächtern umgürtet, stramm stehend lassen sie die in der Sonne golden, weiß und schwarz glänzenden, stromlinienförmigen Barken an sich vorbeigleiten. Kein Roputan, kein Karkech, kein sonstiges Tier zieht die mehrere Dutzend Vat langen Gefährte, die mehr als zwei Vat über dem Boden schweben und voller Würde und Eleganz auf dem Platz vor dem Dom zum Halt kommen. In der vor Urzeiten von Lajeya persönlich festgelegten Reihenfolge treten die drei Herrscherinnen der Allianz auf die Schrägen der sich ausfahrenden Rampen der drei Barken.

Herrscherin Rujaya Chijasca Minacor Jascara Chranijianjar wird begleitet von den männlichen Clan-Alphas der Jascara, sie selbst trägt einen gold-weißen Prunkbrustpanzer, Spangen ziehen sich von den Schulterblättern in geschwungenen Bögen zu den Schläfen, trotz des langen Rockes bleibt an der formvollendeten Anmut ihrer Schritte kein Zweifel. Herrscherin Acanta Mresaja Calenos Jhascandell Osjinoujian Akkrijianjar wird begleitet von Legionären des Hostinos, ist sie doch die oberste Hostinos-Priesterin Chrestonims. Das Weiß ihrer Robe strahlt unnatürlich grell über den Platz. Kontrastierend dazu Herrscherin Telara Vreman Yecanta Mondrijianjar der Kriegerkaste, die in schwerem Kriegsornat über den Platz zum großen Portal schreitet, begleitet von den Krieger-Legenden und großen Generälen der Kaste der Krieger. Was noch vor dem Entflammen der Sonne am frühen Morgen begann, nimmt erst beim langsamen Verlöschen des Delvanfeuers im fernen Westen seinen eigentlichen Anfang, als der Dom bis auf den letzten Platz gefüllt ist und auch die Herrscherinnen in der ersten Reihe Platz genommen haben. Hinter ihnen aufsteigend ihre Kasten, von den edelsten Clans in den ersten Reihen bis zu den kleinen Clans der niederen Kasten auf den hinteren.Denkwürdig war diese Versammlung. Gemeinsam traten die drei Herrscherinnen auf die Rednerkanzel, die sich schwebend vom Boden löste und die Stimmen der Herrscherinnen verstärkte. Nacheinander erklärte jede von ihnen, dass eine Zeit der Prüfung gekommen sei. Heilige Visionen haben die Tempel erreicht. Hostinos und Mra-Aggar haben gesprochen. Eine zwiefache Bedrohung erhebe sich im Westen der Welt. Es gehe nicht um die Menschen, es gehe um den Willen der Götter und darum, eine künftige Bedrohung für die Allianz abzuwenden. Es gehe nicht gegen Yedea oder einen anderen barbarischen Staat der fernen Menschen, sondern gegen zwei namenlose Bedrohungen. Keine Macht im Westen, auch nicht Ashan'drar sei in der Lage, sich der Bedrohung zu widersetzen, allein die machtvolle Allianz vermöge, geeint und stark, dem Feind entgegen zu treten.

Stunden wurde verhandelt, gesprochen, unterbrochen, beraten und neu gesprochen. Doch die geschlossene Einigkeit der Herrscherinnen, das vehemente Eintreten der Akkra für die göttliche Mission, die Kampfeslust der Mondrai und die Loyalität zur Herrscherin der Chrania vermochten die Zweifler wenn nicht zu überzeugen, dann zu überstimmen. Tief in der Nacht schließlich fiel der Beschluss: die Allianz, die größte Macht Mradoshans zieht in den Krieg.

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