Gebrüll auf der Flarsch

Magnar Vas Kreeonix , Thursday, 14. July 2011, 15:30

Ein lautes Gebrüll reißt die dahin dösenden Männer der Flarsch aus ihren Tagträumerein. Vertrusten schauen sich die beiden Matrosen, die am Mast des Einmasters lagen, an. „ Wat’warn dis?“, der andere Matrose zuckt nur kurz mit den Achseln und blickt zum kleinen hölzernen Verschlag, der ins Schiffsinnere führt. „ Hmm kenn‘s Hidjo jewesen sin. De Dödel mag’s nen Zwysel gesehn haben.“ Kopf schüttelnd lehnt er sich wieder gegen den Mast, der andere Matrose tut es ihm gleich. Doch gleich danach ertönt ein voll Zorn grollendes weiteres Gebrüll. Der morsche Holzverschlag wird auf gesprengt und der zuvor namentlich erwähnte kommt auf’s Deck gestürmt und gestikuliert verstört in’s Schiffsinnere. Noch bevor der verstörte Matrose etwas sagen kann, erklingt ein weiteres zorniges Rufen. Da der verschlag weit offen steht, dringen die Worte bis an Oberdeck zu den anderen Matrosen.
„ Ihr räudigen Landzwysel! Wo steckt euer Oberfroll, wo steckt Zyaph?...Zya!...Zya kommt her, oder ich reiße dir persönlich die Eingeweide heraus.“ Schnell springt der bisher stumme Matrose auf und eilt in fast schon panischen Bewegungen zum Verschlag. Doch da taucht auch schon die Ursache des Gebrülls auf und verbleibt noch im Schatten des Verschlages. Schützend hebt die Gestalt die Hand nach oben, um sich vor der ungewöhnlichen Helligkeit, die ihm entgegen schlägt zu schützen. Eine Person von einst kräftiger Statur steht nun da. Mit ungepflegten, schwarzen Haaren, die genauso wie der Vollbart wild vor sind hin gewuchert haben mussten. Die Kleider sind stak vergilbt und schon recht lädiert. Die sonst so üblichen Seestiefel, trägt die Person nicht, sonder steht nun barfüßig vor dem mit geweiteten Augen dastehenden Matrosen. Der nun in des wuchernde Gesicht des Mannes blickt, in dessen trotz allem die grässliche Narbe klar zu erkennen ist, die quer über das Gesicht verläuft.
„Tschhh…tsche…Tschhhuldigung Kaptän…Weisch net wat ich ouch sagn solle. Ihr…ihr seids endlich aufjewacht.“ Der Kapitän, auch bekannt unter den Namen Magnar Vas Kreeonix blickt den Mann verständnislos an. Als er sich nun gänzlich aus dem Verschlag an Oberdeck begeben will, versagen ihm seine Kräfte und er sinkt in sich zusammen. Der Matrose, mit dem er sprach springt schnell nach vorne und fängt seinen Kapitän auf. Als er Magnar behutsam auf die Planken abgelegt hat, wendet er sich zu dem anderen Matrosen und weist ihn an Wasser zu holen. Während Magnar versucht bei Kräften zu bleiben, merkt er wie man ihn aufhebt und behutsam gegen die Rehling lehnt. Nach ein paar schlucken Wasser, vomgebrachten Krug, findet er seine Worte wieder. „ Was ist passiert Zya?“ Der Matrose antwortet ihm nicht gleich sondern schüttelt nachdenklich den Kopf. „ Ihr wart nen Weilchen nicht bei euch Käptän. Ihr seids Krank gewordn. Bevor de verdammte Sturm heran war. Ihr lagt lange einfach nur auf de Koje, ohne ehn Mucks von euch zu gebn. Sehr lange Kaptän. Nu ist de Sturm vorbei, doch is’n Gilgat sehr unruhig jeworden, Kaptän.“ Magnar blickt den Matrosen verständnislos an, leichte Panik macht sich in seinem Gesicht breit. Was hat ihn nur so krank gemacht? Warum lag er so lange Krank in seiner Koje und was meint er damit, das Gilgat sehr unruhig geworden ist. Und wieso sind sie noch immer in Gilgat. Er schüttelt sich den Kopf, um die sinnlosen Gedanken los zu werden, dann gestikuliert er dem Matrosen zu, weiter zu reden. Das Gespräch dauert lange, viel Zeit die vergeht, in dem ihm der Matrose mehr oder weniger auf den neusten Stand bringt, soweit ein einfacher Matrose Kenntnisse davon haben kann.