Gerichstag - Ankunft des Wesirs -
Der Marktplatz hat sich gut gefüllt. Der Gerichtstag ist wie immer auch ein kleines Volksfest. Am Rande des Marktes haben Fliegende Händler ihre kleinen Stände aufgebaut oder halten Waren, meist Eßbares aus Bauchläden feil. Auch ein paar Gaukler versuchen den einen oder andere Sertan zu verdienen und bemühen sich ihr Tricks dem Volke vorzuführen. Ob dabei auch Komplizen gleich nach dem Beutel der so beglückten fühlen ist nicht zu sagen wäre aber angesichts der hohen Gerichtsbarkeit mehr als unverfroren.
Die Tribüne auf dem Podest ist auch gut gefüllt, mit ein paar Ausnahmen ist alles was in Gilgat Rang und Namen hat vertreten. Als eine der letzten Gäste erscheint die Kronrätin Leilya Mendara in einer Sänfte der Residenz. Sie wird von einer Ordonnanz zu ihrem Platz neben dem Sessel des Wesirs geleitet.
Stadtwachenkommandant Akram Nahtab überwacht die Geschehnisse mit aufmerksamen Augen ist er doch für die Sicherheit hier auf dem Platz verantwortlich. Er hat seine Leute am Geviert verteilt und sicher auch noch im Hintergrund ein Eingreifreserv für unvorhergesehenen Ereignisse
Dann ertönen die auch in Gilgat bei solchen Anlässen gebräuchlichen Fanfaren und aus der Residenz tritt ein Trupp Leibgardisten des Königs. In Ihrer Mitte schreitet würdevoll der Wesir. Der Trupp überquert den Marktplatz während sich alle Anwesenden vor dem Stellvertreter des Königs tief verbeugen. Auch die geladenen Gäste auf der Tribüne haben sich ausnahmslos erhoben und zeigen dem Wesir ihre Ehrerbietung in Form einer Verbeugung oder eines Hofknicks.
Der Wesir steigt die Treppe zu seinem Platz hinauf und schaut auf die Dame, die man an seiner Seite plaziert hat. "Werte Leilya Mendara " er reicht ihr die Hand fordert sie damit auf sich zu erheben, "er freut mich Euch zu sehen." Er lächelt sie an und setzt sich dann in seinen Sessel. Das ist das Zeichen für alle anderen sich ebenfalls zu erheben und so weit es die Ehrengäste betrifft sich zu setzen.
Begrüßung durch die Kronrätin
Als die junge Kronrätin der Sänfte entsteigt, mit der man sie abgeholt und hier her gebracht hat, lässt sie ihren Blick einen Moment lang einfach nur über den Marktplatz schweifen und lächelt sacht, ehe sie sich dann endlich in Bewegung setzt. Sie trägt heute ein fast bodenlanges Kleid aus schwerem dunkelrotem Stoff und in einem sehr klassisch-elegantem Schnitt. Es ist hochgeschlossen und hat dazu auch noch lange Ärmel, so dass es dem Anlass entsprechend sehr dezent gehalten ist, auch finden sich keine großen Verzierungen oder sonstiges auffälliges, nur der teure Stoff zeigt, dass das Kleid sicherlich nicht gerade preiswert war. Das lange blonde Haar trägt die zierliche Blonde heute kunstvoll hochgesteckt, dunkle Seidenhandschuhe bedecken ihre Hände, ein dezentes Lippenrot, farblich passend zum Kleid, vervollständigt das Bild. Sie lässt sich von der Ordonanz zu der ihr vorbestimmten Stelle auf der Tribüne führen, wo sie dann Platz nimmt und geduldig die Ankunft des Wesirs abwartet.
Als dann die Fanfaren erklingen und der Wesir erscheint, erhebt sich auch Leilya wieder und als dieser dann über den Marktplatz in Richtung der aufgebauten Tribüne schreitet, vollführt die junge Gilgaterin einen sehr tiefen und ehrerbietenden Knicks gemäß des yedeischen Hofzeremoniells und verharrt dann mit gesenktem Blick in dieser nicht gerade bequemen Haltung. Als der Wesir dann seinen Platz neben ihr erreicht, sie anspricht und ihr seine Hand hinhält, legt sie ihre feingliedrige Hand vorsichtig in die seine und erhebt sich erst dann, um ihn anzusehen und sein Lächeln zu erwiedern. Mit etwas leiser Stimme, die meisten mögen es vielleicht kaum hören können, begrüßt sie ihn dann höflich: "Es ist mir auch eine große Freude und Ehre, euch wieder in Gilgat begrüßen zu dürfen, euer Exzellenz." Sie lächelt ihn noch kurz sanft an, ehe sie dann wieder gebührlich und respektvoll ihren Blick vor ihm senkt. Als er sich auf seinen Sessel setzt, nimmt auch Leilya wieder Platz und verfolgt das weitere Geschehen.