Noch bevor die ersten Lichtstrahlen im Osten aus dem Sonnernring schließen, rollen Fuhrwerke auf den Gilgater Marktplatz. Tagelöhner und Schreiner beginnen mit dem Aufbau eines Podestes, das wohl für den Wesir und weitere Würdenträger der Stadt als angemessener Aufenthaltsbereich gedacht ist. Ein großes Sonnensegel wird die Herrschaften vor den Strahlen der Sonne oder was in Gilgat eher seltener vorkommt vor einem mehr oder weniger großen Schauer schützen.
In einem Geviert vor dem Podest werden Bänke für die Angeklagten, die Zeugen und die Ankläger aufgestellt. Da, wie jedes Kind in Gilgat weiß die Urteile sofort vollstreckt werden so beginnt man auch etwas seitlich , den Richtblock, einen Pranger und eine Feuerschale für Brandmarkungen aufzustellen.
Alles verläuft sehr zügig wenn auch mit viel Lärm und Geschrei. Hier wird eine oftmals erprobte Prozedur durchgeführt und die meisten der Arbeiter machen das auch nicht zum ersten Mal.

Viel Volk ist an diesem Morgen noch nicht auf dem Marktplatz versammelt. Die Bauern aus den umliegenden Gehöften sind gar nicht erst gekommen und die Bürger wissen das es noch zu früh für die anstehenden Gerichtsverhandlungen ist. Einzelne Schaulustige haben sich zwar schon eingefunden vielleicht um die besten Plätze zu ergattern aber im Großen und Ganze sind z.Z. nur die Handwerker auf dem Marktplatz zu sehen.
Die elfköpfige Karkechreitertruppe, die aus der Vocha Blavana kommend auf den Marktplatz einreitet fällt deshalb wohl besonders auf. Es handelt sich um die Söldnertruppe des Metallurgen Orbasan, der neben der Kommandantin seiner kleinen Leibwache der Chira Videll Mriantar Mondriac voraus reitet. Seine ausdruckslose Miene läßt nicht vermuten um was es sich bei diesem Auftritt handeln könnte,aber offensichtlich verfolgt man einen Plan. Den Handwerkern geschickt ausweichend reiten Videll Mriantar Mondriac mit zwei Leuten zur Vocha Shatva in Richtung auf das Königstor, zwei andere Reiter biegen in die Vocha Lidovas ein, die zum Allianztor im Osten führt, und der Metallurgen reitet mit dem Rest der Truppe nach Westen in die Vocha Lindranas die zum Sediber Tor führt. Die drei Gruppen verlassen Gilgat durch die sich gerade öffnenden Stadttore.

Die Bewohner von Gilgat strömen langsam zusammen und verteilen sich um den Gerichtsplatz. Podest und Richtstätten stehen inzwischen und das Podest wird gerade noch mit Tüchern und Sonnensegel ausgestattet da macht ein Gerücht die Runde. Demnach sind auf der Tribüne einige Plätze frei geworden und angeblich soll man sich einen Sitzplatz unter der Erlauchten der Stadt für 1000 Auran bei einem geldgierigen Lakaien erkaufen können. Eine Chance für all jene, die keine Einladung erhalten haben aber gern unter den oberen 100 der Stadt gesehen werden wollen.
(Mail an mich)

Gegen Mittag kommt dann auch der kleine Schmied zu dem Platz um sich anzuschauen was und wer hier so verurteilt wird. Er versucht sich einen guten Platz unter den nicht 100ersten der Stadt zu ergattern. Im einfachen Volk und der breiten Masse fühlt er sich wohl am wohlsten und wartet ab auf was auch immer das kommen mag.