Estichà Unterer Markt

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Ein neueres Lied (Untermarkt)

Tiosa Malvera Ecian @, Saturday, 05. October 2013, 14:12 @ Die Flammen des Ostens
bearbeitet von EST-Verwaltung, Saturday, 05. October 2013, 14:34

So lächerlich, wie das buntgekleidete Quartett auf die Vobrer wirken mag, so machtvoll schwillt plötzlich eine stolze Melodie an. Getragen und sakral, militärisch und unbeugsam, brandet eine Weise auf, in der sich die Sehnsüchte der schwarzen Stadt wiederfinden könnten. Traurig und schön fließen die Töne ineinander, lassen Sonnenstrahlen durch das Moll blitzen, und einen Horizont vor dem inneren Auge erscheinen. Für eine Weile wirkt diese Szene noch absurder, als sie vorher war: Waren die Musiker hier, um für die Vobrer gar ein Ständchen zu bringen, einen Willkommensgruß an das standhafte Volk zu senden?

Doch nach dem pompösen Vorspiel erheben sich im Chor die Sängerstimmen, deren Mienen feierlichen Ernst verraten. Die Worte, die sich nun zu der noch immer weiterklingenden Melodie entfalten, und im Chor von den Musikanten vorgetragen werden, haben mit der stolzen Weise jedoch nichts mehr gemein, außer, dass sie sich perfekt auf den Takt singen lassen. Blanker Hohn in lapidaren, vulgären Worten zur würdevollen Musik wird den vorovisianischen Recken trotzig und laut entgegengeschleudert, dass es hoffentlich noch die Führungsriege auf ihren Feldbetten hört:

"Hältst dich für erhaben,
Dabei seid ihr Sklaven
Von Herrschaft und Hass, ja von Hunger und Not!

Wir sind ja nur Katzen
Doch an unsren Tatzen
zählen wir bis hin zu deinem letzten Tag!

Wie trockenes Brot besser schmeckt
Wenn man es in den Honig steckt
Wirst du belogen, weil du nicht begreifst:

Die Zeit von Ruhm und Tod ist fort
Übrig ist nur dein tumbes Wort!
Lachst dir ins Fäustchen,
Bis du ganz erkennst:

Statt Stahl brauchst du Brot
und statt Zelte du Häuser!
Doch uns kümmert kaum, dass du schrecklich verreckst!

Dein Hass auf den Osten
wird dich bitter kosten
Wir werden ja seh'n, wer hier wen niederstreckt!

Wie trockenes Brot besser schmeckt
Wenn man es in den Honig steckt
Wirst du belogen, weil du nicht begreifst:

Je stolzer du die Töne kackst
So tiefer in den Sumpf du sackst!

Auf unsre Mutter, auf die Allianz!

Wir sind ja nur Katzen
Doch an unsren Tatzen
da haben wir Krallen, und die schneiden scharf!

Und euer Gehöhne,
die schiefsten der Töne
die zaubern ein Lachen auf unser Gesicht!

Lang lebe die Allianz!
In ihrem goldenen Glorienglanz!
Trias aus Adel, aus Schwert und aus Huld!
Die Zeit der Vobrer, die ist um
Der Traum von Macht und Marschgebrumm!

Geht doch in den Dschungel!! Machts - uns - nicht so schwer!"


Zu singen auf die russische oder sowjetische Nationalhymne, ganz nach belieben.

Nach Abschluss des Ständchens salutiert die hochgewachsene, braunbefellte Chirà aufgedreht, und tritt hervor. Mit ausgestreckten Armen baut Tiosa sich auf, und weist auf die Gruppe. "Die Flammen des Ostens!", ruft sie aus, und verneigt sich überschwänglich, als nähme sie tosenden Applaus von den mit ihr Aug' in Aug' stehenden Soldaten entgegen.

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