Estichà Unterer Markt

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[FAT] Der Preis des Sieges (Teil 1) (Untermarkt)

Est-SL @, Friday, 06. July 2012, 18:10

Stunden sind vergangen seit die ersten Sragon Esticha erreicht haben, Stunden des Hoffen und Bangen, Stunden des Kampfes, aber auch der Zerstörung und Veränderung. In der ganzen Stadt ist das Ausmaß zu erkennen, wenn auch in seiner Gesamtheit noch garnicht wirklich zu begreifen.

Im purpurnen Wasser am Hafen und auch am grünen Hafen treiben Leichen von Freunden und Feinden. Sragon, Chirà, Menschen, Unuim, Mischlinge. Bekleidet und unbekleidet. In Uniformen, Ornat und einfacher Kleidung. Hier am Hafenplatz kann das salzige Wasser nicht ablaufen, denn das, was von der steinernen Barrikade noch steht, und auch die Trümmer halten es zurück. Nur langsam sucht es sich einen Weg in die Kanalisation. Die Heiler und ihre Helfer müssen durch das wadenhohe Wasser waten, um weitere Verletzte zu bergen. Die meisten von ihnen sind dem Tode näher als dem Leben. Und dann gilt es den Toten wenigstens den letzten Schlag zu verpassen, damit sie nicht doch noch von einem Dämon besessen werden können. Dann erst gilt es die Leichen zu bergen. Und es sind nicht wenige.

Ein anderes Bild zeigt sich in dem Lagerviertel angeschlossenen Allianzhafen. Hier wo viele Kanäle zum Transport von Waren dienen, kann das Wasser wieder ungehindert ablaufen. Dunkelrote Streifen durchziehen, das sonst eher modrige Wasser der Kanäle und färben auch den Allianzhafen in diese düstere Farbe. Manche eine Leiche wird mit dem Strom getragen und von den Gittern aufgehalten, doch die meisten finden sich auf den Straßen. Die Häuser im Lagerviertel und auch noch ein Stück weiter in die Stadt hinein sehen im ersten Augenblick unversehrt aus. Doch je mehr Wasser abfließt und je trockener die Straßen werden, desto deutlicher zeichnet sich im Erdgeschoss eine dunkle Wasserlinie auf den Wänden ab. Und wer jetzt sein Heim aufsucht, der wird das Erdgeschoss verwüstet finden. Verwüstet von dem Wasser, das die Möbel im Innern emporgehoben hat und sie wie Federn im Wind in der Etage verteilte. Doch, wer sein Heim oder seine Werkstatt so erblicken kann, der lebt wenigstens.

Ein trostloseres Bild findet sich dagegen in den Sturmbecken. Die kleinere Wirbelstürme, die von dem Sragon geschickt worden waren, um die Stadt zu schädigen, hatten vor allem hier gewütet. Und sie hatten Schaden angerichtet. Viele der einst stolzen Schiffe haben Löcher in ihren Rümpfen. In letzten Stunden sind sie immer weiter mit Wasser vollgelaufen. Sie neigen sich zur Seite und bedrohen so die Schiffe, die noch intakt sind. Andere haben einen Mast verloren, der andere Mäste beschädigt hat. Alles in allem muss die Flotte aus Kriegs- und Handelschiffen wohl erst mal entknotet werden, bevor man richtig sichten kann, ob sie noch seetüchtig sind. Und so lange sich niemand darum kümmert, wird es nur noch schwerer werden die Schiffe zu bergen.

Vor der Mauer ist der Anblick auch nicht besser, liegen auch hier Tote und Verletzte in ihrem Blute das nur langsam von dem Boden aufgesogen wird. Viele von ihnen weisen Brandwunden auf oder sind gar bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Priester des restlichen Akkraheeren durschreiten die Reihen, wobei die Stiefel in dem getränkten Boden ein ums andere Mal einsinken. Verwundete werden geborgen, den Toten der letzte Schlag versetzt. Auch wenn die Flammen lange erloschen sind, liegt noch immer der Brandgeruch in der Luft, zeigen sich die Spuren in der Umgebung überdeutlich. An einigen Stellen der Mauer hat das Feuer seine rußige schwarze Spur hinterlassen, doch auch die Natur hat starken Schaden erlitten. Verbrannte Bäume und Büsche sind überall zu erblicken. Dort wo die Sragonpriesterinnen mit ihren Schlitten standen, ist die Umgebung welk. Nicht verbrannt, wie man annehmen könnte, es ist vielmehr so als habe man dort den Pflanzen das Leben entrissen, es ausgesogen, wie auch aus den Leibern die hier neben den Überresten der Schlitten liegen. Unnatürlich gealtert, die Haare Grau, die Körper ausgemergelt. Wer sie waren wird vermutlich für immer im Dunkeln bleiben.

Noch immer sind die Mehdorapriester damit beschäftigt Verletzte zu versorgen, oder aber sie in die Stadt bringen zu lassen, nachdem die Erstversorgung beendet und die geschundenen Kämpfer transportfähig sind. Karren mit Verletzten aber auch Toten, passieren das Stadtor, wie auch leere Karren die Stadt wieder verlassen. Ein stetiger Strom eines grausamen Flusses der so rasch nicht verebben wird. Die Verwundetennester nahe der Mauer, drohen beinahe aus allen Nähten zu platzen und auch im Mehdoratempel und im Hospital des Badehauses, hat man alle Hände voll zu tun, ihre Arbeit ist noch lange nicht getan, beginnt sie jetzt erst richtig.

Die Schäden in der Innenstadt sind noch schwerer zu überblicken, geschweige denn jetzt schon wirklich abzuschätzen. Stellenweise haben sich nur Schindeln von den Dächern gelöst, wie dies auch im Hafen geschehen ist, doch sind durch die Wucht der Explosion, und der mit verbundenen Absprengung von Gestein, viele Häuser schwer beschädigt worden.

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[FAT] Der Preis des Sieges (Teil 2)

Est-SL @, Friday, 06. July 2012, 18:12 @ Est-SL

Dächer und Wände sind durchschlagen, einige Häuser eingestürzt, andere nur noch eine Ruine während wieder andere beinahe unversehrt geblieben sind. Ein Schema ist dabei nicht zu erkennen. Liegt hier ein Haus in Trümmern, stehen die Nachbarhäuser wie Felsen in der Brandung. Betroffen hiervon ist vorallem die Unterstadt, nördlich der Vocha Bicclas, das Sashtinva aber auch die Tempelstadt. Dort wo einst der prachtvolle Bau des Jhoulanatempels stand, steht nur mehr die klägliche Häflte eingestürzt an seinem Platz während die andere Hälfte zu Füssen des Tafelberges ruht, kaum mehr zu glauben das dies einst ein Teil eines Tempels gewesen ist. Teile der Rampe, hinauf in die Oberstadt, ist zerstört worden. Ob diese überhaupt noch passierbar ist, müßte noch herausgefunden werden, auf den fernen Blick ist dies nicht auszumachen. Auch die Neue Wache hat ihren Stolz verloren, ist das Gebäude so stark beschädigt, von Felsbrocken durschlagen worden, das auch hier nur mehr ein Abriss der Überreste in Frage kommt.

Dunkler Rauch steigt an vielen Stellen der betroffenen Stadtviertel auf, durch die Zerstörung entstandene Brände die bereits von den eingeteilten Feuerwehrleuten, aber auch den dortigen Anwohnern, bekämpft werden. Andere Bewohner versuchen Verschüttete zu bergen, oder kümmern sich um die Verletzten. Die Macht der Götter, sie hatte geholfen gegen den Feind zu bestehen, doch trug auch sie zu vielen Verlusten bei. Wie nicht anders zu erwarten treibt es aber auch andere Gestalten aus ihren Löchern, machen doch bereits Gerüchte über Plünderungen die Runde. Zwielichtiges Gesindel nutzen die Gunst der Stunde um sich am Unglück anderer zu bereichern.

An der Vocha Bicclas toben noch die letzten Kämpfe gegen die kleiner werdenden Reste der eingedrungenen Sragon. Die Lage ist für den Rest der Stadt unter Kontrolle, wenn auch nicht für die letzten verbliebenen Streiter dieses Krieges, die sich nach wie vor den Feinden stellen um auch noch die letzten der verfluchten Echsenwesen zur Strecke zu bringen. Das Ende der Kämpfe ist jedoch abzusehen, es ist nur mehr eine Frage der Zeit.

Über allem thront, nun wieder schweigend, der Tafelberg wie eh und je, doch hat sich sein Gesicht, das er Jahrhunderte lag trug, für immer gewandelt. Matt glänzen die Schilde an den Flanken des Berges im Licht der Soa, dort wo noch am Morgen nackter Fels zu erblicken war, während aus der Mitte der Oberstadt nach wie vor das Fanal gen Himelsgewölbe erstrahlt. Ein Machtbeweis der Götter, die in Estichas schwerster Stunde über die Stadt und ihre Bewohner gewacht haben, eingriffen und die Stadt somit vor dem sicheren Untergang bewahrt hat. Vielen, vielen Bewohnern hat es das Leben gerettet, auch wenn es einige kostete. Ein Preis der zu zahlen unausweilich war um so viele andere vor dem Tod zu bewahren.

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[FAT] Der Preis des Sieges (Teil 3)

Est-SL @, Friday, 06. July 2012, 18:15 @ Est-SL

Das Kreischen auf der Mauer ist lange verstummt, die Geräusche der Kriegsgeräte verklungen. Keine weiteren Explosionen schallen durch die Stadt, versiegt der Kriegslärm zunehmend. Nur vereinzelt wird noch gekämpft, die versprengten Überreste der Sragon vernichtet. Ruhe kehrt jedoch nicht ein, wandelt sich nur die Geräuschkulisse. Schreie sind es die durch die Straßen und Gassen hallen, Schreie von Schmerz, Wehklagen der Trauer, Hilferufe Verzweifelter. Sie alle fangen sich in den Häuserschluchten, prallen von den Wänden ab, zeichnen ein Bild des schieren Entsetzens. Nicht nur den zarten Gemütern gehen sie durch Mark und Bein, erschüttern das Innerste.

Die Straßen, Gassen und Plätze füllen sich zunehmend wieder, strömen die Brüger aus ihren Häusern hinaus, jene die es noch können. Einige streben den Verwundetenplätzen entgegen, oder gar der Mauer, während von dort noch immer die Verletzten in Strömen weiter in die Stadt gebracht werden.
Ein elurischer Soldat stützt eine verwundete Kameradin die nur mehr mühsam taumenlnd einen Schritt vor den anderen setzen kann. "Jetzt mach nur nicht schlapp, wir sind gleich da. Du packst das schon, wirst sehen. Morgen sitzen wir schon wieder mit Chervecha beim Kartenspiel," hört man den Mann sagen, redet er seiner Kameradin Mut zu, ebenso wie sich selber damit ihn die Kraft nicht verläßt. Blut rinnt der Frau den schlaffen Arm hinab, tropft unaufhaltsam auf das Pflaster der Straße. Und doch wird sie einer jenen sein die es überleben werden, im Gegensatz zu vielen anderen.

Nur wenige Vat weiter schreit eine Frau einen der Soldaten an. Sie packt ihn an den Schultern, schüttelt ihn unaufhörlich. "Wo ist Marsol? Wo ist mein Mann?" brüllt sie unentwegt. "Du mußt ihn gesehen haben, ihr wart doch zusammen auf der Mauer, wo ist er?" Fast reglos steht der Soldat vor der Frau, läßt das Rütteln über sich ergehen als würde er es nicht warhnehmen. Die Augen starren die junge Frau an, durch sie hindurch, kein Zeichen des Erkennens, keine Antwort, weder laut noch gewispert, nichts, keine Reaktion, nur der Schrecken in seinem Blick der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen könnte. Auch nachdem die Frau sich abgewendet hat um ihren Mann weiter zu suchen, bleibt er reglos stehen, die Schultern hängen herab, noch immer starrt er auf die Stelle an der die Frau gerade noch stand. "Tot," schlüpft es tonlos über seine Lippen. "Alle tot." Doch die Frau ist lange verschwunden, er würde noch stehen bleiben.

Menschen laufen durch das stark zerstörte Sashtinva, rufen nach Freunden, Verwandten, Bekannten. Die einen ruhig und besonnen, die anderen panisch oder verstört. Stoßen sie immer wieder gegen ein kleines Mädchen, das sich trotz der Rempler nicht umwerfen läßt. Aus den Augen der Kleinen rinnen keine Tränen, doch zeigen ihre staubverschmutzen Wangen die Schlieren vergossener heißer Tränen in dem kleinen Gesicht. Orientierungslos stolpert sie, unbeachtet der Leute um sie herum, durch die Straße, der Blick verstört, erschrocken, verängstigt. Ein Wort wird von den Lippen geformt, immer und immer wieder. Tonlos dringt es aus ihrer Kehle, ungehört und doch deutlich, würde nur irgendjemand darauf achten. "Mama?"

Ein paar Straßen weiter rennt ein Mann an den Leuten vorbei, dem ein oder anderen als Meister der GHB bekannt. War er bis vor einigen Minuten noch unter den Brandbekämpfern, kommt er nun vor einer Hausruine zum stehen. Die Augen weiten sich vor Schreck. "Nein, nein, nein," entfährt es ihm, immer lauter werdend. Schon klettert er unüberlegt in die Trümmer, beginnt wie von Sinnen den Schut zu heben, wirft ihn achtlos beiseite und nimmt sich den nächsten Stein, den nächsten Balken vor. "Ich hol euch da raus... so helft mir doch," brüllt er nun mit tränenerstickter Stimme. "Meine Frau und meine Kinder sind noch da drin." Je mehr die Stimme an Panik gewinnt, desto rasender seine Versuche den Schutt beiseite zu schaffen. "Ich hol euch da raus, hört ihr, ich hol euch gleich raus!" Der Mann rutscht in dem Schutt aus, schlägt sich das Knie auf, doch schon steht er wieder um den nächsten Stein aus dem Weg zu räumen den ihn von seinen Liebsten trennt.

Die Schlacht gegen die Sragon war vielleicht geschlagen, doch waren die Toten noch lange nicht gezählt, das Grauen noch lange nicht gewichen, zeigt es jetzt erst sein wahres Gesicht, überall in der Stadt, in jeder Gasse, jeder Straße, an jedem Platz, in jedem Augenpaar und jeder klagenden Stimme.

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[FAT] Der Preis des Sieges - Gilgater -

Verwaltung Gilgat @, Sunday, 08. July 2012, 15:56 @ Est-SL

Ausgesiedelt nach schweren Kämpfen in der Heimat waren sie erst vor einiger Zeit als Heimatlose in Estichá angekommen. Es blieb kaum Zeit sich in der Diaspora einzuleben da mußten sie schon für ihre neue Heimat mit Blut und Leben bezahlen. Die Yedeiten aus Gilgat hatten Seite an Seite mit den Elurien gegen die Sragonhorden aus dem Westen gekämpft, die das Elurische Reich erst in Metchiya und nun in Estichà angegriffen hatten.Jetzt war die Schlacht geschlagen. Aber der Sieg mußte bitter erkauft werden. Viele Yedeiten hatten an diesem Tag gekämpft, sei es in der Gilgater Legion, sei es als einfache Verstärkung der regulären Verteidiger der Innenstadt und erschreckend viele hatten dabei ihr Leben gelassen oder schwere Verwundungen davon getragen.
Weitgehend stillschweigend war man sich einig, daß den Toten auch hier in der Fremde ein würdevoller und ihrem Glauben angemessener Übergang in Hostinos Reich ermöglicht werden muß. Einen geeigneten Platz bot dafür das Eisenwerk des Metallurgen Orbasan in dem auch schon die Yedeitischen Hostinospriester ein Unterkommen gefunden hatten. Und so waren am späten Nachmittag der Schlacht nicht nur Elurier sondern auch kleine Gruppen von Yedeiten unterwegs, die auf den Kampfplätzen nach ihren gefallenen oder schwer verwundeten Angehörigen und Freunden Ausschau hielten. Bis spät in die Nacht hinein sah man ihre Fackeln und Laternen leuchten und mancher freudige Ausruf über einen noch lebenden Kämpfer wurde von andere Stelle durch das Wehklagen über den Tod deines geliebte Menschen abgelöst. Während die Verwundeten in die Quartiere der Yedeiten geschafft oder in schweren Fälle auch die neukultischen Heiler und heilkundigen Priester in Anspruch genommen wurden, schaffte man die yedeitischen Toten überwiegend ins Orb'sche Eisenwerk.

Am nächsten Morgen war das ganze furchtbare Ausmaß der Schlacht erkennbar. Die Toten waren auf dem Gelände es Eisenwerks aufgebahrt worden und es war unübersehbar, daß die Gilgater einen hohen Blutzoll für ihre neue Heimat gezahlt hatten.
Auf die in Gilgat übliche Bestattungsgrube mußte hier verzichtet werden aber man hatte die Toten so würdevoll wie möglich auf Holzkohle gebettet. Drei große kreisförmige Plätze waren so entstanden und Jildrin na Harba, der oberste yedeitische Hostinospriester in Gilgat übernahm es das Gebet für die Gefallenen zu sprechen und sie Hostinos Schutz zu überantworten. Dann wurden die Scheiterhaufen entzündet und brannten den ganzen Tag bis in die Nacht hinein.

Etwas abseits von den yedeitischen Bestattungen war auf dem kleinen Hafenplatz des Orb'schen Eisenwerks, fast unbemerkt von den anderen, ein Holzstoß errichtet worden. Einige Leute, die wohl zum Eisenwerk gehörten standen daneben als der Metallurge, mit einem in weißen Stoff gehüllten zierlichen Körper auf den Armen aus dem Kontorgebäude trat. Mit langsamen, schweren Schritten und gramvollem Gesicht trat er an den Holzstoß und legte den kleinen zierlichen Frauenkörper vorsichtig ab. Eine ältere menschliche Frau reichte ihm einen Strauß roter Lantisblüten, den Orbasan fast zärtlich über den Oberköper seiner Geliebten ausbreitete. "Mayeva wird dich beschützen Aeneia.. für immer." Mit schmerzvoll versteinertem Gesicht trat er zurück und griff nach der bereit stehenden Fackel. Kurz zögerte der Metallurge dann aber warf er die brennende Fackel auf den Holzstoß, der sich schnell entzündetet. Bald stieg auch hier eine Rauchfahne auf, vermischte sich mit den anderen Rauchsäulen, die über dem Eisenwerk standen und zusammen eine große Wolke bildeten, die die Seelen der Toten ins Jenseits trug.

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[FAT] Die Autorität der Priester

Priester des neuen Kultes @, Monday, 09. July 2012, 12:40 @ Verwaltung Gilgat

Die Schlacht ist geschlagen. Verletzte, Verzweifelte und Tote scheinen an jeder Häuserecke zu lauern. Unter Ihnen auch die Priester des Akkraheers, die extra angereist waren, um die Stadt vor den Dämonen zu schützen. Doch nicht alle Priester die in den ganzen Wochen zuvor in die Stadt getröpfelt sind, gehören zur kämpfenden Truppe. Viele von ihnen waren auch Heiler oder Yorompriester. Ihre Hauptarbeit kommt erst jetzt nach der Schlacht. Doch neben ihnen finden auch andere ihren Einsatz. Die grau gewandeten Priester der Kelida und ihre Brüder und Schwestern des Gracot in den braunen Kutten finden ihren Weg in die Straßen und auf die Plätze. Sie kommen mit Karren und mit der Autorität, die nötig ist die Überlebenden anzuweisen. Die Plätze und die breiten Hauptstraßen der Stadt müssen vom Schutt befreit werden. Danach kommen die kleineren Straßen dran und die Suche nach den Verschütteten. Die Suche nach Überlebenden. Erst wenn die Hauptadern der Stadt wieder frei sind kann der Rest nachkommen. Hausgerippe werden von den Fachkundigen Priestern abgestützt, dann wird weiter geborgen.

Und während die ersten Toten mit grauem Rauch ihre Seelen in Yoroms Hände übergeben, gleicht die ganze Stadt einer Baustelle. Tage wird es dauern, bis man überhaupt wieder überall durchkommt. Wochen, um aus Schutt und Asche Verwendbares herauszufiltern. Monate, um sich dem Wiederaufbau zu widmen.

In all dieser Zeit sind auch die barmherzigen Brüder und Schwestern des Mayeva all gegenwärtig. War der Tempel schon vor dem Kampf voll von Flüchtlingen und Dienern der Götter, so finden sie noch immer wieder weitere Ecken, um die nun Obdachlosen aufzunehmen. Sie finden Möglichkeiten und spenden Trost. Immerhin steht ihr Tempel noch. Und es muss Ersatz geschaffen werden für die Plätze und Räume, die nun nicht mehr zur Verfügung stehen.

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[FAT] Der letzte Weg

Fedora Berit @, Monday, 09. July 2012, 13:24 @ Priester des neuen Kultes

Unter den Trümmern des auseinander gebrochenen Jhoulanatempels finden sich am Fuß des Tafelbergs in der Tempelstadt der Mra-Agger unzählige Tote. Auch hier wurden weder Bürger noch Priester, Reiche oder Arme verschont. Und als wieder ein kleiner Hohlraum unter dem Schutt freigelegt wird, da findet sich dort der zerschundene Körper einer zierlichen Priesterin. Das dunkelbraune Gewand ist von Staub bedeckt und die goldenen Stickereien heben sich nur matt glänzend von dem Stoff ab. Ihre Fingerkuppen sind blutig vom Versuch sich selbst zu befreien. Doch die ebenso blutige Kopfwunde deutet darauf hin, dass sie irgendwann das Bewusstsein verloren hat. Vielleicht war es doch noch ein gnädiger Tod, denn der Heiler der herbeieilt schüttelt traurig den Kopf auf die Frage, ob sie noch lebt.
Und so wird der Körper der Priesterin mit der höchsten Ehrerbietung, die in dieser Situation möglich ist aus dem Hohlraum geborgen und in ein Leichentuch gehüllt. Wie viele andere wurde sie aus ihrem noch jungen Leben gerissen. Als einziger Trost bleibt das Wissen, dass ihre Seele ihrer Göttin im Tod näher sein wird, als sie es im leben jemals war.

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[FAT] Zeit der Trauer

Leilya Mendara @, Saturday, 14. July 2012, 23:27 @ Verwaltung Gilgat

Natürlich hatte sich auch Leilya selbst am Aufbahrungsort der gilgater Opfer dieser Schlacht eingefunden, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen, wie es in ihrer Position auch ihre Pflicht war. Die junge Frau wirkte sichtlich übernächtigt, noch blasser als sonst sah sie aus, hatte wohl eine sehr kurze Nacht gehabt, wenn überhaupt, hatte sie sich doch um die Verletzten gekümmert, wenn auch nicht als Heilerin, so dann doch zumindest mit ihrer Anwesenheit, um ihren Leuten immer deutlich zu zeigen, dass sie für sie da war, vor allen in schlechten Zeiten, wie es sie leider derzeit gab. Gekleidet in ein einfaches graues Kleid, die Farbe der Trauer, lauscht sie dem Gebet des obersten Priesters und sieht dann zu, wie die Scheiterhaufen entzündet werden. Einen Augenblick lang schaut die junge Frau in das flammende Feuer, dann lenkt sie das Geschehen am Hafenplatz ab.

So tritt Leilya still neben Orbasan und starrt auf den in weißen Stoff gehüllten Körper. Kurz schließt sie ihre Augen, als Orbasan die Fackel auf das Holz wirft und dieser zu brennen beginnt, dann öffnet sie ihre Augen wieder und eine einsames Träne sucht ihren Weg ihre Wange hinab. Wieder hatte Leilya eine Freundin verloren, eine der wenigen, die sie hatte. Sie bleibt einen Moment lang still stehen, dann wendet sie sich ruckartig ab, als wolle sie den Schmerz nicht weiter zulassen, keine Schwäche zeigen. Aber wer der jungen Frau jetzt in die Augen sehen würde, würde erkennen, wie es um sie stand...

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[FAT] Der Preis des Sieges-Vor der Stadt

Vorovis, Sunday, 15. July 2012, 14:33 @ Est-SL

Am nächsten Morgen, als die auch die letzten Glutnester der Scheiterhaufen erloschen sind, segnen die beiden Priester noch einmal die Überreste der Gefallenen, bevor Soldaten von verschiedenen Stellen der Scheiterhaufen Asche entnehmen und sie in Ermangelung würdigerer Gefäße in zwei Wasserfäßchen sammeln, um sie nach der Rückkehr in vorovisianischer Erde zu bestatten. In eine Fahne gehüllt, werden die provisorischen Urnen in das Lager geschafft. Zwei Abteilungen machen sich daran, die Reste der Scheiterhaufen mit ausgehobener Erde zu bedecken. Als die Arbeit getan ist, erheben sich unweit des Lages zwei flache Hügel. Nach einem letzten Salut wird es still um die Toten und nur mehr der Wind streicht flüsternd über die Gräber.

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[FAT] Der Bote des Schreckens

Lijans Bote, Monday, 09. July 2012, 15:19 @ Est-SL

Noch schwelen die Scheiterhaufen in und vor der Stadt, als im strahlenden Licht des Morgens weit draußen über dem Metcha ein Punkt auftaucht, der sich schnell nähert und dabei größer wird. Bürger, Flüchtlinge und Verbündete haben genug mit sich selbst, den Zerstörungen und den Verlusten zu tun, als das sich irgendjemand um die Beobachtung des Himmels gekümmert hätte. Erst der Schrei des jagenden Falken ertönt, so laut, daß er in der ganzen Stadt und auch im Umland gehört werden kann, heben sich Augenpaare zum Himmel. Groß wie ein Vro’ajian, der Donner Endrakhas, schwarz wie das Herz der Nacht, Klauen und Schnabel silberglänzend, zieht der riesige Vogel seine Kreise über der Stadt. Erneut schrillt der Schrei des Falken durch die Stadt und dann stürzt der Vogel mit rasender Geschwindigkeit der Oberstadt entgegen. Bürger, die die Seuche überlebt haben, erblassen vor Schrecken, angesichts dieses schwarzen Zeichens des Todes. Tausende waren gestorben, als der Bote Lijans das letzte Mal über der Stadt gekreist war. Priester und Gläubige rufen die Götter um Beistand und Schutz an vor der Kraft des Bösen und der Quelle allen Übels, der Herrin der Finsternis und des Chaos, Lijan. Wieder schrillt der Schrei des Falken durch Mark und Bein, als er über der Oberstadt abdrehen muß, doch diesmal ist es ein Kreischen voll mörderischer Wut und Zornes. So tief rast der Falke Lijans über die Stadt, daß Beobachter einzelne Federn sehen können. In Kreisen steigt der Falke hoch und wieder stürzt er herab, mit angelegten Flügel in schrecklicher Schönheit, direkt auf die Oberstadt zu. Doch erneut wird der Falke noch über der Oberstadt zum Abdrehen gezwungen. Niemand der den Falken Lijans nach diesem zweiten Versuch in der Oberstadt zu überfliegen, schreien gehört hat, wird es je vergessen. Rasende wahnwitzige Wut gerinnt zu einem einzigen Schrei, der sich wie eine Klinge in die Köpfe der Bürger bohrt, eine Verheißung aller Schrecken. Noch einmal jagt der schwarze Falke tief über der Stadt dahin, dann gewinnt er über dem Metcha an Höhe und verschwindet. Die Schreckensbotschaft verbreitet sich in Windeseile und mit ihr wie ein Pesthauch Angst und Verzweiflung. Hat man denn noch nicht genug gelitten, das nun auch die dunkle Göttin ihre Hand wieder nach Esticha ausstreckte?

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[FAT] Der Bote des Schreckens

Kisten Kommandant, Wednesday, 11. July 2012, 21:31 @ Lijans Bote

Die beiden verbleibenden Kisten, welche versucht haben so gut es ging in den Chaos der Stadtwache zu helfen, sind wohl auch mit kampfspuren überseht aber wohl noch Funktionsfähig und werden so gut es eben geht noch helfen aber irgend wann werden sie einfach auch mal anhalten und die besatzung eine lange und sehr erholsame Pause machen müssen. Sie sehen fast so schlimm aus wie ihre Gefährte aber die Besazungen scheinen unverläzt.

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