eine hungrige Sragonfrau (Untermarkt)
Eine große Sragonfrau ging über den Markt, zu einem Stand der Früchte aus den Wäldern der Senke anbot. Die Sragon wirkte fehl am Platz. Ihr Aussehen erinnerte an urtümliche Sragon, ihr Gang war eher gebückt, ihr Blick war unruhig. Der lange Schwanz zuckte nervös hin und her.
Die Schuppenfarbe würde sie in einem Urwald nahezu unsichtbar machen, wenn sie sich nicht bewegen würde. Doch hier stach das kräftig dunkelgrüne Muster, das einen leichten Stich ins bläuliche hatte heraus. Ihren Rückenkamm hatte sie fest angepresst, um nicht noch mehr aufzufallen.
Ihr Körperbau war nicht so kräftig wie das der männlichen Sragon, dafür bewegte sie sich mit einer Anmut die nur wenigen Sragon eigen war.
In einer Hand hielt sie einen 2,2 Vat langen, schwarzen Stab mit Spitze, der mit einem Schuppenmuster und einigen Symbolen geschmückt war. Ihre Finger krampften sich nervös darum.
Wesen die öfters den Markt besuchten, wäre die Sragonfrau vielleicht schon aufgefallen. Bisher hat sie meist im Schatten einer der Bäume gesessen und das Treiben interessiert beobachtet.
Nun geht sie zu dem Stand. Sie hält eine Weile vor dem Stand inne und betrachtet den Verkäufer und die Früchte. In Sraghista sagt sie dem Verkäufer: "Ich habe hunger."
Dann nimmt sie sich zwei der Früchte und befestigt sie neben dem Wasserschlauch der an dem Riemen baumelt, der über ihrer Schulter hängt.
Sie nimmt eine weitere Frucht in die Hand. Sie sieht die Erwartung im Blick des Verkäufers. Sie hatte beobachtet, wie hier andere Wesen Münzen gegen die Früchte tauschten. Sie hatte keine solche Münzen. Sie legte ein paar bunte Kieselsteine, die sie vorher an einem Bachlauf gesammelt hatte, vor den Verkäufer und hoffte das er damit zufrieden war.
Dann wich sie etwas vom Stand zurück und biss genüßlich in die Frucht.
eine hungrige Sragonfrau - ein wütender Händler
Das breite Gesicht des Händlers verzieht sich fragend, als die Sragonfrau ihn in einer unverständlichen Sprache anspricht.
Verblüfft folgt er ihren Handlungen, seine Augen weiten sich, als sie die Kiesel auf den Tisch legt... und sich davon machen will.
Er hebt den Kopf, in den langsam aber sicher eine kärftige Röte aufsteigt.
"Sach ma, wat soll datt denn? Leg dat wieder hin.. he" kommt es auf das höchste entrüstet.
"Kiesel? Wollst mich auf den Arm nehmen? "
Er schnaubt auf das höchste abfällig und reckt den Hals, als suche er in der Menge nach jemandem.
"Echsenbiester elendige... der Bruder meines Schwagers meiner Cousine.. der hat in Metchiya alles verloren ..." böse funkelt er die Sragona an, als wäre sie persönlich daran schuld.
eine hungrige Sragonfrau - ein wütender Händler
"Ach, jetzt mach doch keine Fisimatenten.", meint plötzlich Lynnea aus dem Hintergrund und kommt ein wenig näher. "Also ich finde die Steine hübsch und würde sie dir gern abkaufen.", erklärt sie mit einem entzückenden Lächeln, greift in ihr rotes Geldkätzchen und legt dem Händler gut ein Dutzend Duplonen hin, bevor sie die Augen verengt und einen ungewohnt ernsten Gesichtsausdruck auflegt. "Außerdem bist du mit dem Bruder deines Schwagers deiner Cousine so wenig verwandt wie mit den Assanas die du verkaufst, also vielleicht solltest du deinen Groll herunter schlucken und darüber nachdenken, dass es andere weit härter getroffen hat als dich. Oder bist du es, der sein Essen mit Kieseln zu bezahlen versucht?", fragt sie schließlich, wobei ihre Stimme nun ganz sanft klingt. "Also, verkaufst du mir die Steinchen und die Sache ist vom Tisch?"
eine hungrige Sragonfrau - ein wütender Händler
Misstrauisch beäugt der Händler die junge Frau und brummt ungehalten.
"Noch mehr dahergelaufenes Pack."
Seine Augen in dem zornesroten gesicht starren nun Lynnea an.
"Was weisst du schon von Familie? Dutzende von uns sind gestorben." er schnauft vernehmlich, doch seine raffgierigen Finger nehmen die Dublonen an sich.
"Nimm das Zeug oder lass es, hauptsache einer zahlt. Wenn DIE da" spuckt er die Worte abfällig aus "es schon nicht tut. Echsenpack"
Ruckartig wendet er sich ab und widmet sich der nächsten Kundin.
eine hungrige Sragonfrau - ein wütender Händler
Sowie sich der garstige Händler abgewandt hat, streckt Lynnea ihm die rosige Zunge frech heraus und zeigt ihm hinterm Rücken den Mittelfinger, bevor sie einen Schritt vor macht und Kieselsteine aufliest und in ihrer abgetragenen Umhängetasche verschwinden lässt.
Mit einem herzlichen Lächeln, als wären die Worte des Händlers nach dem Erhalt der hübschen Kiesel schon vergessen, dreht sie sich zu der Sragon um und zwinkert ihr zu.
"Lass dir die Majheras schmecken.", meint sie mit sanfter Stimme. "Aber du wirst hier in Zukunft dummes Geld brauchen.", fügt sie schließlich noch hinzu und zieht eine Schnute. "Leider, führt da kein Weg dran vorbei."
eine hungrige Sragonfrau - ein wütender Händler
Die Sragonfrau beobachtet das geschehen und kann aus der Gestik und Mimik der beiden ungefähr verstehen was Sache ist. Ihre Worte versteht sie aber nur bruchstückhaft.
Als der Händler sie anschnauzte wich sie noch einen Schritt zurück ohne etwas zu sagen und aß weiter an der Majhera, sie hatte zuviel hunger um sich diese wieder wegnehmen zu lassen.
Nun schaut sie etwas verwundert die Frau an, die ihr ausgeholfen hatte. Offensichtlich hatte die Frau mehr Interesse an den bunten Kieseln als der Händler.
"Möchtest du mehr Kiesel?" fragte sie die Frau, wieder in Sraghista . "Ich kann mehr besorgen."
So würde sie vielleicht an ein paar der Münzen kommen, damit der Händler nächstes mal nicht so unfreundlich wär und sie würde nicht so auffallen.
eine hungrige Sragonfrau
Lynnea runzelt einen Moment lang die Stirn, scheint sie Sraghista nicht gut zu verstehen, bevor sie schließlich zu begreifen scheint und mit beiden Händen fast hektisch abwinkt. "Nein, nein, die reichen erst mal.", erklärt sie schnell und lächelt sanft, bevor sich ihre Augenbrauen sacht kräuseln. "Aber du brauchst etwas Geld, nicht wahr?", fragt sie langsam, sodass die Sragon sie auch verstehen kann und zieht eine nachdenkliche Schnute. "Aber erst einmal brauchst du etwas Richtiges zu essen. Komm, wir holen dir was Warmes, dann überlegen wir uns was für dich.", erklärt sie immer noch möglichst verständlich und unterstreicht Gesagtes mit ausladenden, wohl eher fragwürdig verständlichen Gesten, bevor sie eine Augenbraue hebt und die Sragon fragend ansieht. "Vielleicht ein paar Hufbällchen?"
eine hungrige Sragonfrau
Bei dem letzten Wort musste die Sragonfrau fast lachen, es klang zu komisch in ihren Ohren. Etwas essbares konnte sie damit nicht in Verbindung bringen.
Sie aß das letzte Stück der Frucht das sie in der Hand hielt.
Sie zögerte, sollte sie die Hilfe dieses Menschen annehmen? Sie war von natur aus skeptisch gegenüber Fremden, vor allem wenn sie nicht von ihrer Rasse stammten.
Sie fragte etwas holprig in der Handelssprache: Wer bist du?,
und zeigte auf die Frau.
Dann nahm sie eine der Früchte die sie an den Riemen gehängt hatte, drehte sie in der Hand hin und her und biß genüßlich ein großes Stück heraus.
eine hungrige Sragonfrau
"Lynnea.", meint die junge gedehnt und betont jeden Buchstaben, wobei sie sich auf die Brust tippt. Dann kräuselt sie jedoch zweifelnd eine Augenbraue und zieht eine belämmerte Schnute, scheint ihr bewusst zu werden, dass Namen Namen sind und dass - sofern der Gesprächspartner nicht fast taub ist - eine besondere Betonung völlig überflüssig ist.
"Und du?", fragt sie dann mit einem verlegenen Lächeln und deutet mit der Fingerspitze auf die Sragonfrau.
(vielleicht weiter per Mail?)