Früher Abend liegt schon über der Stadt, Zeit, die Geschäfte zu schliessen und sich einem gemütlichen Abend im Kreis der Familie zu widmen, in einer der zahlreichen Tavernen eine Chervecha zu geniessen oder eines der Feste im Shatinva aufzusuchen.
Zeit, einen gemächlichen Abendspaziergang zu unternehmen, ehe die Dunkelheit der Gassen andere Mitbewohnern vervorlockt.
Eine Dame verlässt das Haus am Oberen Markt 3, ein ehrenwertes Haus, solide Mitbewohner, ordentliche Bürger der Stadt.
Eine zweite Frau, jünger und mit einem schweren Korb belanden, strebt dem Haus zu, man begrüst sich und beginnt zu plaudern.
Dem eifrigen Gebaren der Zwei ist zu entnehmen, das kräftig getratscht wird.
Plötzlich verstummen Beide, als sich eine Besucherin dem Haus nähert , mit hoch erhobenem Haupt auf die beiden zu geht.
Viel bronzefarbene Haut ist zu sehen, trägt die Fremde doch lediglich eine schwarze lederne Corsage und knappe , ebenfalls schwarze Shorts, die nur notdürftig den knackigen Hintern bedecken. Sandalen mit langen Riemen, die sich bis zu den Knien winden sind die ganze Bekleidung. Obwohl die Frau eine eher schmale, knabenhafte Figur besitzt, wirkt der Busen durch die Corsage ausgesprochen üppig.
Das lange gelockte schwarze Haar reicht ihr offen bis zur zierlichen Taille, die grünen Augen leuchten aus dem Gesicht.
Höflich fragt sie die beiden Tratschtanten, ob dies das Haus Nummer drei sei und da diese es bestätigen, verschwindet die knapp bekleidete Asharbadin darin.
Für einen kurzen Moment herrscht Schweigen, dann platzen Beide fast zeitgleich heraus.
"Die will zu dieser Künstlerin, bestimmt"
"Die ganz oben wohnt? Sicher. Da gehts zu wie im Taubenschlag. Erst neulich war eine vom fahrenen Volk da und nun... das."
"Seit die hier wohnt.. ne ich sag dir. Vor ein paar Wochen war da ein ordentlicher Streit, sogar Geschirr ist geflogen, gescheppert hat das..."
"Und vor kurzem der Einbruch.. da war die Stadtwache da."
"Jaha. Und dann der Krach im Treppenhaus, hatte der auch was mit der zu tun?"
"Weiss nich, da hats doch den Avon erwischt, oder nich? Was hat der denn mit dem Mädel zu schaffen?"
"Das wüsste ich zu gern. Früher, als die Dame Qualjar da noch wohnte...da war alles besser"
"Ruhiger jedenfalls."
"So sind sie, die Künstler"

Einvernehmlich nickt man, seufzt leise über die vergangenen Zeiten , ist dies doch ein ehrenwertes Haus... bis auf gewisse Ausnahmen.