Estichà Unterer Markt

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Ein besonderer Fang (Untermarkt)

Reise-SL, Sunday, 05. June 2011, 21:17

An manchen Morgenden liegt dichter Nebel über dem Metcha. Von einem Platz ganz vorne auf der Hafenmole, dort wo sowohl grüner Hafen als auch Haupthafen zu sehen sind, verschwindet dann der sonst so prachtvolle Anblick des Tafelberges mit seinen Lichtern und der darunter schlafenden Stadt im Dunst. Nur das Feuer des Leuchtturms schneidet einem Finger gleich durch das graue Nichts.
So manche Hafenwache hat hier schon das Ende der nächtlichen Schicht abgewartet und die letzten Augenblicke der Stille genossen. Der Nebel dämpft dann die Geräusche und man kann spüren, wie die Stadt Atem holt für den nächsten Tag voller Aktivitäten, voller Leidenschaft, Langeweile, Geschäftigkeit und Strebsamkeit, voller Geburten und voller Tode.
Dieser Augenblick, wenn der Sonennring zu erstrahlen beginnt und der Nebel an den Hängen des Tafelbergs sich langsam auflöst, dieser Moment gehört ganz der Andacht und der Stille.
Heute früh jedoch wird die Stille zerrissen von ungewohnten Rufen draußen auf dem Wasser. Der Nebel ist noch zu dicht um Einzelheiten zu erkennen. Doch schon wenig später kommen einige Fischerboote in Sicht. Sie waren erst vor kurzem hinausgefahren, mit Laternen an Bug und Heck, um noch in der Dunkelheit die ersten Netze einzuholen. Doch dass sie so früh zurückkommen ist ungewöhnlich. Die Hafenwache strengt die Augen an, aber erst als das erste Boot die Hafeneinfahrt passiert wird erkennbar, dass sich dort irgend etwas Großes in den Netzen verheddert haben muss.
Der besondere Moment ist vorbei und schon sind alle Beteiligten wieder in das Hier und Jetzt zuürckgekehrt, eilen zur Anlegestelle des Fischerbootes um zu sehen, welchen Fang es an Land bringt. Niemand hat mehr Augen für das Farbenspiel des heller werdenden Sonnenrings, dessen Strahlen am Hang des Tafelsberges entlangkriechen wie die Finger einer großen Hand. Das, so denken alle, werden sie wohl auch morgen noch bewundern können.
An der Kaimauer hat sich trotz der frühen Stunde schon ein kleiner Auflauf gebildet, als die Fischer ihren Fang mit vereinten Kräften hinauf hieven, während von oben mit Seilen und Netzen gezogen wird: Gleich zwei stattlich, männliche Sragon haben sich dort in den Fischernetzen verheddert. Sie sind noch nicht lange tot, vielleicht zwei Tage mögen sie leblos im Metcha geschwommen sein.
Dem Betrachter in Esticha erscheinen sie fremd, einen solchen Sragon haben bisher nur wenige Elurier zu Gesicht bekommen. Größer und breiter als man sie kennt wirken die beiden. Die Züge sind kantiger, die Extremitäten muskulös. Als Arbeitssklave könnte so einer bestimmt einen guten Preis erzielen. Völlig nackt und auch ohne Schmuck oder Waffen liegen sie da auf dem Kai. Jedoch ist ihre Haut bemalt - ein Indiz mehr dafür, dass sie nicht sehr lange im Wasser getrieben haben können. Die Symbole und Muster aber wirken auf den Betrachter, als stammten sie aus einer gänzlich anderen Welt.
Erstaunen malt sich auf die Gesichter der Umstehenden und so mancher macht unwillkürlich einen Schritt zurück. Andere treibt die Neugierde und einer der Fischer schneidet eine Masche des Netzes auf, in der die Schnauze eines der Sragon steckt. Sofort kippt der massige Kopf zu Seite und die Schnauze öffnet sich. Ein Schwall Wasser läuft über das Kai, gefolgt von einer Schar unzähliger kleiner, ekelig grüner Wasserkrebse die beginnen, sich in alle Richtungen zu verteilen.

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Ein besonderer Fang

Schaulustiger @, Im Morgenmantel, Sunday, 05. June 2011, 21:45 @ Reise-SL

Solch ein Aufruhr bleibt nicht unbemerkt und so schlurft wenig später noch etwas schlaftrunken ein etwa vierzig Stürme zählender Mann in einen Morgenmantel gehüllt und in Begleitung eines Leibwächter gewordenen Schattens zum Zentrum des Geschehens.
Wohl gerade rechtzeitig ist er gekommen, um Augenzeuge des Geschehens zu werden. "Bah, widerlich," lässt er sich vernehmen und drängt wie selbstverständlich durch die Schaulustigen, um die beiden Wasserleichen genauer in Augenschein zu nehmen.

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Ein besonderer Fang

Frühaufsteherin @, Monday, 06. June 2011, 10:22 @ Schaulustiger

Auf die Ansammlung der Schaulustigen wird auch die rothaarige Sramem aufmerksam.
Den Zeichenblock fest unter den Arm geklemmt, schiebt sie sich durch die Menge, kann sie aufgrund ihrer Körpergrösse gut über einige hinwegsehen.
Vielleicht dachte sie, das sich das ungewöhnliche Motiv für eine Skizze eignet, doch das, was sie zu sehen bekommt, trifft sie unvermittelt.
Ihre Augen wirken riesig in dem plötzlich blassen Gesicht, blickt sie einen Moment wie er erstarrt die nackten Gestallten an.
Urplötzlich wendet sie sich um, rempelt den Herrn im Morgenmantel an und stürzt an den Rand der Menge.
Sich über die Kaimauer lehnend, erbricht sie sich heftig in das ohnehin schmutzige Hafenwasser.

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Ein besonderer Fang

Kelidanovizin @, Monday, 06. June 2011, 13:20 @ Frühaufsteherin

Eine mit grauem Leder behandschuhte Hand legt sich auf den Oberamt des Mannes im Morgenmantel. Die dazugehörige Person war hinter Naveya näher getreten. Ein paar der Schaulustigen, waren auch für sie aus dem Weg getreten, denn die grauverhüllte trägt eine blanke matte Maske, die sie als Dienerin Kelidas auszeichnet. Und die Schlitze für Augen und Mund sagen, dass es eine Novizin ist. "An Eurer Stelle würde ich nicht zu nah heran treten, Herr Doriak." Die Stimme ist dem Mann über 40 unbekannt. Kurz trifft ihn der Blick der hellblauen Augen und sie lässt wieder von ihm ab. "Ihr alle tretet zurück!" fordert sie die Schaulustigen auf. "Ihr da geht und holt einen Vanorpriester." weist sie einen der Fischer an. "Und ihr geht rasch zum Yoromtempel." Sie deutet auf einen anderen und wage in die Richtung, in der der Tempel liegt.

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Ein besonderer Fang

Ellion Doriak @, Im Morgenmantel, Monday, 06. June 2011, 14:08 @ Kelidanovizin

"Kennen wir uns?" erkundigt sich der Angesprochene freundlich bei der Novizin und scheint sonst eher unbeeindruckt von ihrer Erscheinung. Auch ihr Rat hinterlässt womöglich nicht den erwünschten Eindruck, denn interessiert beugt Ellion sich über die Leichen, während die Novizin die Schaulustigen zurückdrängt.
"Das sind seehr interessante Markierungen," lässt er sie an seinen Erkenntnissen teilhaben. "Ungewöhnlich. Vielleicht solltet Ihr lieber einen Priester der Arivara oder gar Jhorans herbeiholen," schlägt er freundlich vor.

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Ein besonderer Fang

Naveya @, Monday, 06. June 2011, 14:49 @ Ellion Doriak

Noch reichlich blass im Gesicht und etwas grünlich um die Nase, kehrt der Rotschopf zu den beiden Leichen zurück, hält aber einen gewissen Abstand.
Mit erzwungener Ruhe stellt sie sich zu Füssen der Männer und betrachtet sie einige herzschläge lang.
Ihre Hand zittert ganz leicht, als sie den Block aufschlägt, den Stift aus der allgegenwärtigen Tasche holt, doch kaum berührt die Kohle das Papier, wird die Hand ruhig, ebenso wie die grazile Person.
Mit unglaublicher Präzision bringt sie die Muster zu Papier, entgeht den Augen der Sramen nicht das kleinste Detail . Konzentriert und rasch arbeitet Naveya, lässt sich von dem Trubel um sie her nicht mehr ablenken, die Augen fest auf ihre Tätigkeit gerichtet.

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Ein besonderer Fang

Kalea @, Monday, 06. June 2011, 15:47 @ Naveya

"Man nennt mich Kalea." entgegnet sie Ellion, als würde das seine Frage wirklich beantworten. "Ihr seid ein Narr nicht zu fürchten, was in seelenlosen Hüllen lauern kann, die aus dem Metchà gezogen wurden." fährt sie fort und tritt nun Naveya ins Blickfeld. "Und auch Ihr solltet Abstand halten, zu Eurer eigenen Sicherheit." Obwohl sie kleiner ist, wird sie versuchen alleine mit ihrem selbstbewussten bestimmten Auftreten die junge Frau ein Stück weg zu dirigieren, ehe diese zu Zeichnen beginnt. Die potentielle Gefahr die Kalea sieht erscheint ihr Grund genug dafür zu sein.

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Ein besonderer Fang

Maria Villa Lobos @, Monday, 06. June 2011, 16:17 @ Kalea

Auch eine Akolythin des Delvan gesellt sich alsbald dazu, nachdem die Hafenwache den Fund in der Neuen Wache gemeldet hat. Sie hat noch etwas Eigelb auf dem Hemd und wirkt etwas verkatert.

"Handelt es sich hier um einen Fall fuer die Stadtwache?" fragt sie und sieht die Leichen an, inzwischen sollten sich sicher auch die Gesetzeshueter genaehert haben. "Bei Delvan, das sind aber stattliche Burschen. Die sehen ja aus wie direkt aus der Westwildnis."

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Ein besonderer Fang

Stadtwache @, Monday, 06. June 2011, 17:51 @ Maria Villa Lobos

Durch die Hafenwachen aus der morgendlichen Lethargie gerissen nähern sich zwei Stadtwachen dem ungewöhnlichen Fang am Hafen. Der eine, ein Mensch mit gebräunter Haut, wirkt wenig aufgeregt und gähnt zwischendurch. Der andere, ein cremefarbener Chirà mit zwei Asnivalas am Gürtel, reckt zumindest schon von weitem den Hals, um die Leichen gleich zu sehen.

Und so bahnen sie sich ihren Weg durch die kleine Meute von Schaulustigen, ohne groß etwas zu sagen, und nehmen die beiden Leichen in Augenschein. Nachdem er einen ersten Eindruck gewonnen hat, wendet sich der Chirà etwas unsicher an den Menschen: "Müssen wir die jetzt wegräumen? Ich mein... ist Hafengebiet, ne? Und im Wasser lagen sie ja sogar. Sieht für mich nach Arbeit für die Hafenwache aus."
Nachdem er noch einen schnellen Blick auf die Sragon geworfen hat, schüttelt der Mensch den Kopf: "Nene, wir sind zuständig. Aber die schleppen wir nicht einfach so in die Wache. Da brauchen wir 'nen Wagen zu. Wenn wir sie überhaupt mitnehmen müssen."

Etwas nachdenklich sieht der Mensch sich um und in die Reihen der Schaulustigen. Einen Moment scheint er zu überlegen, jemanden dazu aufzufordern beim Abtransport zu helfen. Aber mit einem Kopfschütteln verwirft er die Idee wieder. Der Chirà steckt hingegen seinen Stiefel unter den Bauch des ersten Sragon und versucht so, ihn ohne ihn groß berühren zu müssen, auf die Seite zu drehen.
"Mavor, lass das!" Ermahnt der Mensch. "Lass das die Fachleute machen."
"Jaja..."

Dann räuspert er sich viel zu leise und erhebt das Wort an die Umstehenden.
"Achtung, Achtung! Bitte geht einen Schritt zurück, damit die Wache ihre Arbeit machen kann! Ich will mindestens zwei vat Abstand sehen!"

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Ein besonderer Fang

Kalea @, Monday, 06. June 2011, 18:07 @ Stadtwache

Die Novizin mag nicht so viel Autorität besitzen, wie ein Priester sie hätte, doch der Klerus hat noch immer mehr Gewicht, als eine Stadtwache es sollte. Als sie die Worte vernimtm wendet Kelea sich um. Sie mag kaum 1,7 Vat messen und doch hat sie die aufrechte stolze Haltung ihrer graugewandeten Bürder und Schwestern. "Das ist Sache des Yoromkults" Seht lieber zu, dass die Leute abstand halten!"

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Ein besonderer Fang

Reise-SL, Monday, 06. June 2011, 18:35 @ Kalea

Während der gesamten Diskussion an Land stehen die vier Fischersleute, die den Fang hergebracht haben, etwas unschlüssig auf ihren Schiffen herum. Sie können von dort unten nicht so richtig viel sehen von den Körpern, aber sie nehmen vorsorglich ein wenig mehr Abstand.
Einer von ihnen versucht noch, eines der Netze zu bergen, auf denen die Sragon liegen. Er zieht und zerrt an den Maschen gerade in dem Moment, als Mavor die Körper mit dem Fuß berührt. Etwas beginnt, sich zu bewegen im Bauch des Sragon. Man hört es gluckern und plätschern - mit etwas Phantasie lassen sich gar Bewegungen unter der Haut ausmachen.
Die bunten Muster tragen zu der Illusion bei - aber ist es wirklich ein Trugbild? Kann sich eine vorher eckiges Muster derart verdrehen, dass es nun rund aussieht ohne dass Bewegung im Spiel ist? Wer lange genug auf die Körper der beiden Sragon starrt merkt schnell, dass die Symbole und Muster mit ihren Windungen und Wiederholungen, ihren Schleifen und Bögen etwas hynopthisches haben. Dem einen oder anderen schmerzt der Kopf, sehr wenige werden unendlich müde und schlafen fast im Stehen ein, wieder andere müssen sich abwenden weil ihnen übel ist.
Aber Illusion hin oder her, als dem Sragon ein unnatürlich lautes Rülpsen entfährt, werden viele in der umstehenden Menge erschrocken zusammenzucken. Sicher 20 Herzschläge dauert das Grollen und Blubbern aus dem Schlund des Wesens, und ist da nicht eine gewisse Melodie in dem Geräusch? Klingt es nicht ein wenig wie das ferne Horn einer Jagdgesellschaft, die zur Hatz gerufen wird? Ist das etwa ein Signal?!
Etwas schwingt auf jeden Fall mit in diesem Rülpsen, und die am nächsten stehen merken es als erste: Der Geruch verfaulenden Seetangs. Und am Ende folgt ein Schwall grünlich glibberiger Meerwasserpampe, durchsetzt mit kleinen, noch zappelnden Fischen und Streifen von Blätter, Seegras oder etwas anderem, das sich aus der Ferne kaum identifizieren lässt.

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Ein besonderer Fang

Stadtwache @, Monday, 06. June 2011, 23:15 @ Reise-SL

"Ach du scheiße..." Entfährt es dem Chirà, als die Bewegungen losgehen. Ohne sich umzudrehen geht er blind ein paar Schritte rückwärts und fällt fast über die Maschen des Netzes, als er versucht einen möglichst großen Abstand zu gewinnen. "Da ist noch irgendwas drin... Und das will raus."

Der Mensch dreht sich jetzt ebenfalls zu den Leichen um und erstarrt. Wie gespannt sieht er auf die Zeichnungen und wie sie sich verändern. Als dann schließlich das Gurgeln los geht und sich die toten Körper übergeben, stehen die beiden Gardisten mitten zwischen den anderen Bürgern und starren mit großen Augen auf den Boden.

Und, auch wenn es wohl anhand der Situation mehr als lächerlich wirken muss... zieht Mavor über Kreuz seine Asnivalas hervor und richtet sie auf die Leichen.

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Ein besonderer Fang

Naveya @, Tuesday, 07. June 2011, 07:35 @ Stadtwache

Völlig versunken steht die junge Sramen da, den Blick unablässig auf die Muster gerichtet, die Hand huscht hastig über das Papier.
Selbst die Kelidanovizin scheint nicht in ihre Selbstversunkenheit einzudringen, verharrt sie mit reglosen Gesicht , um weiterzuzeichnen.
Je länger die junge Frau auf die Windungen, Bögen und Kreise der Männer starrt, desto mehr scheint sie darin zu versinken, ihr Gesicht bekommt einen völlig leeren Ausdruck, nur die bernsteinfarbenen Augen scheinen in dem blassen Gesicht noch lebendig.
Mit lodernder Intensität liegen sie auf den sich windenden Mustern, fast panisch gleitet die Hand der Künstlerin über ein leeres Blatt Papier, in dem verzweifelten Versuch, die sich verändernden Muster festzuhalten. Doch die Hand erlahmt, bleibt nutzlos auf dem Papier liegen.
Während die anderen zurückweichen, bleibt Naveya reglos stehen, die Augen wie gebannt auf das Geschehen gerichtet, doch nichts wirklich wahrnehemnd, was dort zu ihren Füssen vor sich geht.

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Ein besonderer Fang

Ellion Doriak @, Im Morgenmantel, Tuesday, 07. June 2011, 08:45 @ Naveya

Mit einem Stirnrunzeln bemerkt Ellion die völlig entrückte Mischlingsfrau. "Werte Naveya?" Er tritt näher, ergreift behutsam ihren Arm und versucht, sie vom Ort des Geschehens zu führen und ihrem gebannten Blick die sich windenden Sragon zu entziehen.
Sollte dies gelingen, wird er sie an seinen in der Näher herumscharwenzelnden Leibwächter weiterreichen, der sie aus der Schar der Schaulustigen hinausbugsiert.

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Ein besonderer Fang

Maria Villa Lobos @, Tuesday, 07. June 2011, 13:03 @ Ellion Doriak

"Nein, nein", mischt sich Maria ein und schuettelt Naveya leicht, um sie aus ihrer Starre zu bringen. "Das ist der voellig richtige Gedanke, mals auf! mals auf! Du kannst nicht malen, wie es sich aendert, aber mals einfach so, wie es jetzt ist!"

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Ein besonderer Fang

Reise-SL, Tuesday, 07. June 2011, 20:32 @ Maria Villa Lobos

Die umherstehenden Gaffer sind sich nicht ganz einig ob man die Sragon nun Leichen, Kadaver, Opfer oder Körper nennen sollte - immerhin zucken sie noch, also sind sie vielleicht gar nicht tot? Einig ist man sich jedoch darüber, dass dieses Schauspiel viel zu interessant ist, um es zu verpassen und gleichzeitig viel zu gruselig, um in der ersten Reihe zu stehen. So entwickelt sich ein recht buntes Gedränge, das nicht nur unübersichtlich sondern auch für sich alleine genommen nicht ganz ungefährlich ist.
Entsprechend schwierig gestaltet sich die aufmerksame Beobachtung der Sragon und die Ermittlung der genauen Umstände ihres totengleichen Zustandes. Immerhin erkennt man, dass sie keine sichtbaren Schnittwunden oder ähnliches haben. Alle Körperteile sind vorhanden und wirken unversehrt. Der Körperbau ist massig und deutet auf eine stark vornüber gebeugte Fortbewegung. Die genitale Schuppenfalte der beiden weist eine adäquate Wölbung auf, gibt jedoch nicht mehr Preis als die Tatsache, dass es tatsächlich männliche Wesen sind. Quetschungen, Prellungen und Abschürfungen sind keine ersichtlich - allerdings könnte das auch an der Bemalung liegen.
Die Muster sind allen Umstehenden fremd - den einen mehr, die nur selten Kontakt mit ursprünglichen Sragon hatten, den anderen weniger, die vielleicht einmal einen Abschnitt in ihrem Leben bei ihnen verbracht haben. Ähnlichkeiten werden scheinbar erkennbar und heiß diskutiert unter den Kundigen, während die weniger Kundigen trotzdem bekannte Muster entdecken.
Die grünlichen Krebstiere konnten ausnahmslos völlig unbehelligt flüchten und wer weiss, wo man sie wiederfinden wird. Das von den Sragon erbrochene Brackwasser dagegen bildet eine deutlich sichtbare, stinkende Lache auf dem Kai in der so mancherlei Zeug schwimmt. Neben den noch lebenden und zappelnden kleinen Fischen und dem Seetang wird nach einer Weile klar, dass es sich um allerlei Flechtwerk handelt: einfache geflochtene Bänder und dünne Seile, und sogar Stücke von Bastmatten.
Immer mehr Schaulustige drängen nun herbei, allerlei Leute die auf dem Weg zur Arbeit waren und einen gepflegten Horror am Morgen dem pünktlichen Erscheinen vorziehen. Aus den hinteren Reihen werden Rufe laut und man drängt nach vorne, was letztlich darin resultiert, dass der erste Schaulustige prompt vom Kai hinab in das Hafenbecken fällt. Eilig ziehen die Fischer ihn an seinem Hemd aus dem Wasser und murren laut über die Unvernunft der Zuschauer an Land "Geht doch mal einen Schritt zurück, sonst kommt hier noch jemand zu Schaden, Leute!"

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Ein besonderer Fang

Vanorpriester @, Tuesday, 07. June 2011, 21:56 @ Reise-SL

In dem ganzen Gerangel und Geschubse um die besten und gleichzeitig sichersten Plätze zum Gaffen, fallen die drei Gestalten kaum auf, die sich eiligen Schrittes, begleitet von dem nervös dahinstolpernden Fischer, dem Schauplatz des Geschehens nähern. Ein hochgewachsener Sramen fortgeschrittenen Alters schreitet in der Mitte einher und ist deutlich als Vanorpriester zu erkennen, trägt er doch eine metchàblaue Toga, die von feinen, dunkler gehaltenen Stoffschuppen geziert wird. Flankiert wird er von zwei jüngeren Novizen, in helleren, türkisfarbenen Roben, von denen einer eine verzierte Lade trägt, die er mit nervös-gewichtiger Miene auf den Armen balanciert. "Macht Platz." erklingt die helle Stimme des zweiten Novizen, der auch sogleich eine Schneise in die Schaulustigen bahnt, um dem Priester platz zu machen. Dieser nähert sich den, vom Herrn der Wellen gezeichneten, Leibern und mustert sie aus wasserblauen Iriden. "Hat sie jemand berührt?" erkundigt er sich mit sonorer Stimme, wartet jedoch garnicht erst die Antwort ab, sondern winkt den Novizen mit der Lade herbei. Behutsam öffnet er den Deckel und zieht etwas daraus hervor, dass sich jedoch sogleich den Augen der Neugierigen entzieht, passt es doch fast gänzlich in die geschuppte Hand des Geistlichen. Seine Augen richten sich konzentriert auf die Leichen, während er den Arm nun gen Opfer ausstreckt und seine Lippen einige stumme Worte zu formen beginnen. Nur kurz verfällt er in eine andächtige Starre, dann rührt er sich und verstaut die Gerätschaft wieder sorgsam in der Lade. "Sie sind rein." erklärt er mit undeutbarer Miene. "Ist der Yoromtempel informiert?"

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Ein besonderer Fang

Naveya @, Tuesday, 07. June 2011, 22:31 @ Vanorpriester

Ellions sachte Berührung scheint Naveya garnicht wahrzunehmen, erst, als Maria sie unsacht schüttelt und auffordert zu zeichnen, kommt leben in die erstarrte Gestallt.
Erschrocken weiten sich ihre Augen, abwehrend hebt sie die Hand, dann schüttelt sie den Kopf und blinzelt verwirrt.
Auch wenn sie einen Moment braucht, um wieder völlig klar zu werden, tut sie, wie ihr aufgetragen wurde.
Eine neue Seite aufschlagend, dokumentiert Naveya, was sie sieht, halbwegs von dem Gedränge geschützt durch Maria und Ellion. Die drei stehen eindeutig zu nah an dem gruseligen Fund, doch so kann Naveya auch noch einen der davonhuschenden Krebse zeichnen .

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Ein besonderer Fang

Stadtwache @, Wednesday, 08. June 2011, 08:45 @ Vanorpriester

Der menschliche Gardist zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung. Wir sind selbst eben erst angekommen. Wahrscheinlich nicht."

Und nachdem er noch einen nachdenklichen Blick auf die beiden Sragon geworfen hat, fügt er noch hinzu: "Habt Ihr sowas schon einmal gesehen? Wasserleichen, die plötzlich anfangen sich zu übergeben?"

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Ein besonderer Fang

Kalea @, Wednesday, 08. June 2011, 20:11 @ Vanorpriester

"Ich habe jemanden zu Euch und zum Yoromtempel geschickt, Ehrenwerter." antwortet die grauverhüllte Kelidanovizin ihm in ruhigem Ton. "Die Fischer dort könnten sie berührt haben." sagt sie und deutet auf das Boot. "Dieser Chirà aber auf jeden Fall." Sie deutet auf Mavor und sieht sich weiter um. "Und der Herr und diese Dame sind ihnen sehr nahe gekommen." Damit zeigt sie auf Ellion und Naveya. "Ich wollte sie davon abhalten, doch die Worte einer Novizin interessieren hier offenbar wenig."

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Ein besonderer Fang

Ellion Doriak @, Im Morgenmantel, Wednesday, 08. June 2011, 22:38 @ Kalea

"Verzehrt, werte Novizin, aber ich weiß durchaus auf mich aufzupassen," erklärt Ellion Kalea mit einem freundlichen Lächeln.
"Habt Ihr schon einmal derartige Muster gesehen, Ehrenwerter?" erkundigt er sich dann beim Vanorpriester.

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Ein besonderer Fang

Kalea @, Thursday, 09. June 2011, 10:45 @ Ellion Doriak

"Ganz sicher befindet sich in Eurem Morgenrock auch ein gesegnetes Schutzamulett." erwidert sie daraufhin und kann es nicht lassen ihn zu mustern. Das was man von ihren Lippen durch die Maske sieht, deutet auf ein schmales Lächeln hin. Ein Lächeln, dass ihre abschätzenden Augen nicht erreicht.

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Ein besonderer Fang

Ellion Doriak @, Im Morgenmantel, Thursday, 09. June 2011, 15:32 @ Kalea

"Natürlich," erwidert Ellion weiterhin mit einem Lächeln, das widerum keine Mühe hat, seine Augen zu erreichen. "Vielen Dank für Eure besorgte Anteilnahme."

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Der Yoromtempel trifft ein

Cerelor Gordez @, Thursday, 09. June 2011, 17:59 @ Ellion Doriak

Die spannende Unterhaltung steuert unmittelbar auf den prickelnden Höhepunkt zu, als sich eine kleine Gruppe graugewandeter Geweihter den Weg zum grausigen Fund bahnt. Bahnen ist vielleicht das falsche Wort - die Yoromi werden einfach durchgelassen, an ihrer Spitze jener fahläugige, kupferhaarige Hagere, dessen Mimik ewig unberührt und dennoch ernst wirkt. Eine Bahre führen die Priester gleich mit sich. Cerelor Gordez, auf dessen Brust das stählerne Amulett des Eissterns prangt, trifft unweit der Stadtwache am Ort des Geschehens ein. Sein Blick streift, scheinbar ohne Verwunderung, die mysteriösen Leichnahme, dann hebt er schließlich die Stimme wie die Arme.

"Zurücktreten.", ist die knappe Anweisung, die an die Umstehenden ergeht. Die Yoromi waren wahrlich nicht für ihre Gesprächigkeit bekannt. Dann wird auch schon die Bahre abgestellt, und man beginnt vorsichtig damit, den ersten der Gestrandeten aufzuladen.

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Der Yoromtempel trifft ein

Ellion Doriak @, Im Morgenmantel, Thursday, 09. June 2011, 21:37 @ Cerelor Gordez

Selbstverständlich tritt Ellion zur Seite, um dem Priester und seinen Begleitern die nötige Bewegungsfreiheit zu gewähren.
Interessiert verfolgt er das weitere Geschehen.

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Der Yoromtempel trifft ein

Vanorpriester @, Thursday, 09. June 2011, 22:05 @ Ellion Doriak

Der Blick aus den blauen Augen des Vanorpriester gleitet zu Mavor, als dieser seine Frage stellt. Beinahe setzt er zu einer Antwort an als er die Worte der Novizin vernimmt, woraufhin sein Blick zu dieser wandert, nur um gleich darauf zu Ellion hinüberzugehen. Eine kurze Stille entsteht in welcher der Priester abzuwarten scheint, sich auch kurz unter den Leuten umsieht, nicht das noch jemand etwas von ihm wollen könnte. Dann jedoch wenden sich die blauen Irdenen wieder Mavor zu. "Wenn man sie stark bewegt oder Druck ausübt kann soetwas durchaus passieren, allerdings beschränkt sich dergleichen eher auf Wasser." Er verstummt, war sein Blick auf all die anderen Dinge gefallen die aus dem Innern des Sragon ans Freie gedrungen waren. Als er den Blick wieder hebt bleibt dieser in der Ferne des Metcha hängen als versuche er dort etwas auszumachen. Letztlich löst er auch diesen Blick. "Mir persönlich sind diese Muster noch nicht begegnet, nein," beantwortet er nun Ellions Frage. Ob der Priester noch mehr sagen wollte bleibt ungewiss denn in diesem Moment bahnen sich die Yoromi ihren Weg zu den Leichen, wofür der Vanorpriester nun doch wieder Platz machen mußte.

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die letzte Ruhe

Cerelor Gordez @, Friday, 10. June 2011, 13:24 @ Vanorpriester

Nachdem entsprechend die Schaulustigen etwas Platz gemacht haben, beugt Cerelor das Knie, und beginnt mit ruhigen, rituellen Gesten das Werk seines Kultes. Beiläufige, leichte und doch, so wird dem Betrachter klar, bedeutungsschwere Gesten werden ausgeführt, als die Fingerkuppen des Geweihten die Stirn, den Mund, den langen Nasenrücken der Leichnahme streifen. Gesten, die, wie jeder mit innerem Erschauern instinktiv weiss, auch einst an ihren Leibern vollführt werden werden, sollten sie nicht das unglückliche Schicksal erfahren, in den Weiten der Wildnis, vernab jedes Tempels zu verscheiden.

Die Augen, sofern geöffnet, schließt der Priester mit sanften Druck, und über die halbgeöffneten Lippen dringen lautlose Segensworte. Dann schließlich erhebt er sich, hält einen Moment inne, und gibt seinen Brüdern das Zeichen zum Abtransport des ersten Leichnahms. Als diese sich in Bewegung setzen, verharrt Cerelor selbst beim zweiten Körper, während sein Blick halb unbeteiligt, halb verächtlich die versammelten Schaulustigen streift.

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die letzte Ruhe

Maria Villa Lobos @, Saturday, 11. June 2011, 14:33 @ Cerelor Gordez

Maria wendet sich auch an den Vanorpriester.
"Na, das ist aber doch ein ziemliches Raetsel hier, oder? Wenn diese Sragon wirklich aus der Westwildnis angetrieben waeren, muessten ihre Koerper ja deutlich zerschundener sein von der langen Reise im Metcha. So lang scheinen die auch gar nicht im Wasser gelegen zu haben... aber hier habe ich sowas noch nie gesehen... habt ihr eine Idee? Bevor die Jungs hier alle Spuren beseitigen."
Sie zeigt mit dem Daumen auf die Yorompriester.

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Ein besonderer Fang

Ellion Doriak @, Im Morgenmantel, Monday, 06. June 2011, 23:19 @ Reise-SL

"Faszinierend!" meint Ellion, der fest davon überzeugt scheint, dass die Anweisungen der Ordnungshüter doch für ihn nicht gelten würden - oder er hört sie nicht. Interessiert beäugt er die Sragons aus der Nähe, nah genug um alles zu sehen und weit genug weg, um sich weder Finger noch Schuhe dreckig machen zu müssen.

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Ein besonderer Fang

Christron Avon @, Tuesday, 07. June 2011, 09:26 @ Reise-SL

Etwas schwingt auf jeden Fall mit in diesem Rülpsen, und die am nächsten stehen merken es als erste: Der Geruch verfaulenden Seetangs. Und am Ende folgt ein Schwall grünlich glibberiger Meerwasserpampe, durchsetzt mit kleinen, noch zappelnden Fischen und Streifen von Blätter, Seegras oder etwas anderem, das sich aus der Ferne kaum identifizieren lässt.

Christron geht darauf hin etwas näher heran und schaut sich das genauer an, wird es aber vermeiden anzugreifen. Vielleicht kann er ja noch etwas erkennen. Auch die Leichen schaut er sich aus der nähe genauer an. Wurden sie gefesselt und ertränkt oder haben sie weitere Wunden.

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Ein besonderer Fang

Christron Avon @, Tuesday, 07. June 2011, 09:24 @ Stadtwache

Dann räuspert er sich viel zu leise und erhebt das Wort an die Umstehenden.
"Achtung, Achtung! Bitte geht einen Schritt zurück, damit die Wache ihre Arbeit machen kann! Ich will mindestens zwei vat Abstand sehen!"

Christron reagiert auf seine Anweisungen nicht und bleibt weiterhin bei der Kanzlerin stehen.

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Ein besonderer Fang

Ellion Doriak @, Im Morgenmantel, Monday, 06. June 2011, 23:17 @ Maria Villa Lobos

"Guten Morgen, Maria," grüßt er freundlich die Hinzugekommene, als er ihre liebliche Stimme vernimmt. "Westwildnis-Sragons?" greift er ihre Idee auf. "Hm-hmm. Das wäre möglich..."

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Ein besonderer Fang

Maria Villa Lobos @, Tuesday, 07. June 2011, 12:58 @ Ellion Doriak

Maria gestikuliert, wohl zufaellig, in die grobe Richtung der Genitalien der Leichen und meint, "Ja, denke ich doch, dass die direkt aus der Wildnis kommen, so gross werden die hier doch gar nicht."

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Ein besonderer Fang

Ellion Doriak @, Im Morgenmantel, Wednesday, 08. June 2011, 22:34 @ Maria Villa Lobos

"Du musst es ja wissen," meint Ellion beiläufig. "Aber warum zum Henker haben die Bast und Bänder gefressen?" wundert er sich hingegen.

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Ein besonderer Fang

Christron Avon @, Tuesday, 07. June 2011, 09:23 @ Maria Villa Lobos

Auch Christron erscheint mit einer Reiterei der Armee, die zufällig unterwegs war. Er stellt sich zu Maria. "Sichara Maria." er deutet auf die Sragon-Männer "Wie wurden sie getötet? Ich kann keine Wunden entdecken und einen so stattlichen Sragon einfach zu ertränken wird wohl schwer."

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