Scherben bringen Glück...!? (Seitengassen)
Wie in der oberen Ebene das Rauschen des Windes und das liebliche Vogelgezwitscher, so sind es in den unteren Gefilden Schmerzenslaute, das Schlagen von Fäusten und das Krachen zerbrechender Gegenständen bei einer kopflosen Prügelei, die die Geräuschkulisse makaber dominieren und doch so alltäglich wirken.
Das Bersten von Glas – nichts ungewöhnliches hier, zwei prügelnde Gesellen die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine kräftig und groß, der andere eher schmal und kleiner, doch jener brachte das Glas zum Bersten. Wenige interessierte es hier unten wie es enden mochte, dieser ungleiche Kampf. Die scharfkantige Scherbe eines gebrochenen Flaschenhalses ist erkennbar, ein Gerangel folgt. Der Kräftigere geht zu Boden, das Glas wird fortgeworfen. Die kleinere Gestalt bringt sich über ihren Kontrahenten, man sieht eine scharfe Klinge blitzen, dann bleibt die untere Gestalt regungslos liegen.
Ein zufälliger Passant am nächsten Morgen, erkennt am Ort des Geschehens bloß noch die Scherben der Flasche und eine große Blutlache – auch das nichts Ungewöhnliches hier, also weitergehen und sich nicht weiter drum scheren. Der arme Tropf, der hier verendet ist, hatte es sicher nicht anders verdient. Eine Nacht wie so viele in Esticha, in der unteren Ebene.