Tagsüber auf dem Markt (Untermarkt)
"Nein? Na, dann habt trotzdem Dank... dann suche ich weiter." antwortet der junge Mann mit den braunen langen Haaren und dem gestutzten Bart dem Händler und stromert dann weiter.
Die Kleidung ist recht gepflegt, dennoch scheint dieser junge Kerl jeden Händler und jede Händlerin zu fragen, ob er gegen ein bißchen Geld aushelfen kann. Doch scheinbar hat er nicht wirklich Erfolg...
Tagsüber auf dem Markt
Kesra Jhunú Yecanta Mondrivial ist selten auf dem Markt anzutreffen. Manche munkeln ja sogar, dass sie eine Einzelgängerin sondergleichen sein soll, die lieber alleine in Gedanken versunken am Tisch sitzt, als ihre Abendstunden in Gesellschaft zu verbringen. Eine Frau, die sich lieber im Dunkeln von den eisigen Krallen Yoroms streichen lässt, als ausufernde Gespräche bei Wein und Gesang zu frühen. Was an diesen Gerüchten dran ist, kann man wohl schwer beurteilen.
An jenem Tag ist sie jedenfalls am Markt zu sehen und mischt sich unter das bunte und eilige Treiben, das auf den Ständen und Gassen herrscht.
Ihre langsamen, schier andächtig anmutenden Schritte führen sie von einem Stand zum nächsten. Sie blickt nicht auf, sondern ihre Katzenaugen ruhen auf dem steinigen Boden. Die elegante Frau mittleren Alters ist in einen fahlen, grauen Umhang gehüllt, der bis zum Boden reicht und wallend über das nasse Gestein des Marktes streift. Unter dem Unhang ist eine teure, pechschwarze Lederrüstung zu erkennen, die sich wie eine zweite Haut um ihren athletischen Körper schmiegt. Um ihren Schenkel ist ein breiter Lederriemen gegürtet, an dem offenbar ein Dolch befestigt ist, der sich unter dem fahlen Grau ihres Umhangs abzeichnet. Ihre Mine ist ausdruckslos, schier eins mit den fahlen Wolken, die das Himmelsgewölbe bedecken und das Himmelsfeuer Hostinos' beinahe zu ersticken drohen. Regen fällt vom Himmel und der teure Stoff ist vom kalten Nass getränkt. Dennoch ist ihr Schritt ruhig und ohne Eile.
Als sie den jungen Mann bemerkt, der sich gerade mit einem Händler an einem Marktstand nicht weit von ihr unterhält, verlangsamt sich ihr Schritt kaum merkbar, ehe sie stehen bleibt. Sie nimmt eine aufrechte Haltung ein und hebt ihren Blick etwas, sodass fahle, diffuse Strahlen des Himmelsfeuers auf ihre versteinerte Miene fallen. Sie erhebt ihre monotone Stimme, nachdem ein lauter Pfiff über ihre schmalen Lippen gehuscht war, und ruft den jungen Mann zu sich.
"Ihr sucht wohl Arbeit." - Eine Frage? Eine Aussage? Ein Vorwuf? Oder Spott? - Schwer feststellbar, was in diesen einfachen vier Worten mitschwingt. Es sind nur vier Worte, ausdruckslos, monoton und in tiefem Tonfall. Langsam legt sie ihren Zeigefinger an die rechte Wange. Sie trägt schwarze Lederhandschuhe, an deren Fingerkuppen eisige, metallische Spitzen befestigt sind.
Tagsüber auf dem Markt
Als der junge Mann von der Chira angesprochen wird, blickt er kurz an ihr hoch und nickt dann. "In der Tat. Meine finanziellen Reserven sind leider aufgebraucht - und von irgendetwas muß der Mensch schließlich leben."
Als er die Floskel so leicht über die Lippen gebracht hat, stockt ihm der kurzzeitig der Atem - wird er doch gewahr, dass er mit einer Chira spricht. Er deutet beiläufig zu den Ständen und es wirkt auf irgendeine, kaum wahrzunehmende Art und Weise elegant, wie er diese Geste einsetzt.
"Aber die Händler Estichas sind fähig. Sie benötigen keine Hilfe beim Verkauf. Ich hatte es aber auch irgendwie nicht erwartet..."
Ein wenig Resignation schwingt schon mit, als er kurz den Rücken strafft und wieder den hoffnungsvollen jungen Mann mimt: "Aber ich werde es weiter versuchen. Es wird sicherlich eine Arbeit geben, die ich für etwas Brot oder Geld erledigen kann..."
Tagsüber auf dem Markt
"Wenn Ihr Euer Maul halten könnt und tut, was ich Euch sagte, könntet Ihr Euch für einen Gelegenheitsdienst heute 10 Dublonen verdienen. Ich schätze, das ist etwa das Zehnfache, was ein einfacher Tagelöhner oder Lehrling für sein Tagewerk normalerweise kassiert.", entgegnet die Chirà dem jungen Mann.
"Folgt mir."
Die elegante Frau spitzt die Ohren und geht zielstrebig über den Mark, ohne zurückzusehen, ob ihr der Fremde folgt odern icht. Sie biegt schließlich in einer schmale Gasse ein, wo eine pechschwarze Kutsche bereitsteht. Ihr Gang ist aufrecht, elegant, ja hochmütig, als hätte sie einen holzernen Stab verschluckt.
ooc: so du an einem plot interessiert bist, warte ich auf dein Mail.